"The Walking Dead": Carls Tod weist auf eine große Schwachstelle der Überlebenden hin

Photo Credit: Gene Page/AMC
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Jahre sind in der Zombie-Apokalypse verstrichen und trotzdem stolpern die Überlebenden wie Anfänger durch die Welt von "The Walking Dead" und lassen sich noch immer von Beißern töten. Das nervt. Und ist ein weiterer Grund, wieso Carls Todesursache die falsche Wahl war.

Die meisten "Walking Dead"-Zuschauer könnten aus dem Stegreif wohl nicht sagen, wie viel Zeit innerhalb der Serie seit Ausbruch der Zombie-Apokalypse vergangen ist. Man kann es ihnen nicht verübeln, denn mal gibt es eine Staffel, die einen Zeitraum von mehreren Monaten umfasst. Dann folgen plötzlich zwei komplette "TWD"-Staffeln, in denen in der Geschichte selbst nur zwei oder drei Wochen verstreichen. Bestes Beispiel: Staffel 7, in der zwischen Folge 1 und Folge 16 nur ein paar Tage vergehen. Das ist auch der Grund, wieso Fans bezüglich Maggies Schwangerschaft verwirrt sind; Fragen wie "Wieso sieht man noch keinen Babybauch?" tauchen immer mal wieder in Fan-Gruppen auf, andere scherzen, dass sie jetzt schon seit Jahren schwanger ist.

Die Zeit vergeht wie im Flug

Das Gefühl für Zeit geht in "The Walking Dead" komplett verloren. Seit Ausbruch der Zombie-Apokalypse sind bisher vermutlich zwei bis drei Jahre verstrichen. Fühlt sich nach mehr an, nicht wahr? Kein Wunder. In der Realität liegt die Premiere von "The Walking Dead" acht Jahre in der Vergangenheit und dem Cast kennt man jedes Jahr davon an, vor allem Chandler Riggs. Aus dem 10-jährigen Jungen ist ein junger Erwachsener geworden. Streng genommen - zumindest wenn man sich an die Timeline von "TWD" halten würde - wäre Carl noch immer ein Kind. Aber das ist ein anderes Thema. Kommen wir zu dem eigentlichen Punkt, der so bitter aufstößt: Carls Todesursache.

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Die Starken überleben

Gehen wir davon aus, dass mittlerweile zwei oder drei Jahre seit Ausbruch der Zombie-Apokalypse verstrichen sind. Die Schwachen sind mittlerweile gestorben. Die, die wissen, wie man in dieser harten Welt überlebt, sind noch immer am Leben. Dazu zählt Ricks Gruppe und natürlich auch sein Sohn Carl, der in der Apokalypse aufgewachsen ist. Er hat von den Erwachsenen um ihn herum gelernt. Doch etwas haben sie ihm nicht beigebracht. Eine Sache, die selbst Rick, Daryl & Co nicht beachten und die einen als Zuschauer wütend macht, wenn man bedenkt, dass in Staffel 8 noch immer wichtige Charaktere wegen Zombie-Bissen sterben: ausreichender Schutz vor der Untoten.

Das leichtsinnige Verhalten der Überlebenden

Die Communities bauen Mauern, um in Ruhe schlafen zu können und stellen intelligente Fallen auf, um die Untoten so weit wie möglich von den Toren fernzuhalten. Außerhalb dieser Mauern scheint ihnen ihre Sicherheit jedoch komplett egal zu sein. Zumindest hat man das Gefühl, wenn man sieht, wie die Leute in ärmellosen Tank-Tops und Shirts durch Wälder und Gegenden laufen, wo an jeder Ecke ein Beißer aus dem Nichts auftauchen könnte. Es gibt keine Schutzkleidung aus festem Stoff, nur die normale Kleidung, die sie auch beim Spaghetti-Essen mit Aaron tragen würden. Man möchte meinen, dass die Überlebenden nach zwei oder drei Jahren in Anwesenheit der Zombies klüger geworden sind, aber das ist offensichtlich nicht der Fall. Dabei wäre es so einfach.

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Carl hätte nicht sterben müssen

Carl würde vermutlich noch leben, wenn sich Ricks Gruppe und die Bewohner von Alexandria dazu entschieden hätten, ihre Sicherheit bei Ausflügen ein kleines bisschen ernster zu nehmen. Zum Beispiel, indem sie Überwürfe oder Jacken aus festem Material - beispielsweise Teppichböden - anfertigen. Selbstgemachte Beinschützer aus normalen Magazinen würden schon ausreichen, um sich gegen überraschende Angriffe zu schützen. Versucht mal, euch durch ein dickes Modemagazin zu beißen - es wird nicht klappen. Ein Biss ins Gesicht ist noch immer möglich, aber zumindest der restliche Körper wäre geschützt. Carl wäre noch am Leben, wenn er nicht mit dünnem Shirt und offenem Holzfällerhemd durch den Wald gelaufen wäre. Bon Stookey wäre noch am Leben, wenn er Beinschutz getragen hätte. Tyreese wäre nie in den Unterarm gebissen worden. Dale würde noch leben.

Tod durch Zombie-Biss? "Das wäre nicht glaubwürdig!"

Die ersten Todesfälle verzeiht man "The Walking Dead" noch. Damals wussten die Überlebenden noch nicht, wie sie sich verteidigen. Aber mittlerweile läuft die 8. Staffel und ein Biss in den Bauch darf nicht länger ein Grund sein, dass Hauptcharaktere das Zeitliche segnen. In einer Leserbrief-Antwort schreibt selbst Robert Kirkman, Schöpfer von "Walking Dead", dass man (in den Comics) mittlerweile den Punkt erreicht hat, an dem die Todesfälle weniger werden sollten, "denn die leichtsinnigen Menschen, die ängstlichen Menschen... die Menschen, die noch lernen, wie man in dieser Welt lebt... sind bereits tot." Amüsiert schreibt er: "Denkst du wirklich, Michonne würde sich zu diesem Zeitpunkt so einfach von einem Zombie beißen oder einem Whisperer erstechen lassen? Das wäre nicht glaubwürdig!" Und genau das ist ein kleines, aber nagendes Problem der TV-Serie.

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Gimple braucht eine Nachhilfestunde

Charaktere wie Rick, Carl, Negan oder Maggie wären in den Comics längst wie "gehärteter Stahl", schreibt Kirkman in seiner Antwort, die ein Fan auf "Reddit" ausgegraben hat. "Das soll nicht heißen, dass sie unverwundbar oder 'sicher' sind... aber es würde VIEL brauchen, um sie zu töten." Und doch trennt man sich in der TV-Serie von Carl - der Zukunft von "The Walking Dead" - durch einen banalen Biss. Kein heroischer Tod durch Negans Leute oder Negan selbst. Ein Biss. Ein kleiner Biss. Sieht fast danach aus, als ob Showrunner Scott Gimple diesen Text von Robert Kirkman nie gelesen hat, denn er zeigt Ricks Gruppe als eben die leichtsinnigen Menschen, die den Tod in diesem Szenario verdient hätten.

Eine interessante Aussage von Robert Kirkman

https://www.reddit.com/r/thewalkingdead/comments/80yg00/found_in_comic_issue_163/

Photo Credit: Gene Page/AMC
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Autor:

Julia Schmid

Julia Schmid auf X (vormals Twitter)

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