"Westworld": Handelte Fords finale Rede in Wahrheit von Akecheta? (Theorie)
In der Episode "Kiksuya" haben wir einen tieferen Einblick in die Welt von "Westworld" erhalten und erstmals die Motive der Ghost Nation kennengelernt. Mit diesen neuen Informationen gewinnt so manche Szene plötzlich eine ganz neue Bedeutung. Unter anderem Fords finale Rede, wenn man der Theorie eines Fans glauben kann.
Das Finale der 1. Staffel "Westworld" ist - zumindest laut "IMDb" - noch immer die beste Episode der US-Serie aus dem Hause HBO. Das dürfte vielleicht auch daran liegen, dass Puppenspieler Ford (Anthony Hopkins) seinen letzten großen Auftritt hatte, mit dem das Chaos über die kleine Welt hereingebrochen ist. Auf einer großen Gala kündigt er nicht nur seinen vermeintlichen Rücktritt an, sondern auch eine neue Storyline für den futuristischen Themenpark. Damals deuteten die meisten Zuschauer seine Rede so, dass Ford über sein wohl liebstes Projekt im Park spricht: Dolores (Evan Rachel Wood). Die wurde in der neuen Storyline zum großen Gegner namens Wyatt auserkoren und beendete gleichzeitig Fords Leben vor den Augen seiner Angestellten - weil der das so wollte.
Fords letzte Rede
Die jüngste Episode "Kiksuya" hat uns jedoch bewiesen, dass Dolores nicht der einzige Host der ersten Stunde ist, der ein eigenes Bewusstsein erlangt hat. Offensichtlich noch vor Dolores ist es Akecheta gelungen, "aufzuwachen" und sich seiner Existenz als Host bewusst zu werden. Auf Reddit stellt der User "dreadfuldiego" daher die Vermutung auf, dass Ford in seiner letzten großen Rede in Wahrheit über Akecheta (Zahn McClarnon) gesprochen hat. Da das Finale im Dezember 2016 ausgestrahlt wurde, frischen wir nochmal euer Gedächtnis auf. Diese Passage aus Fords Rede ist besonders interessant: "Weil ihr euch nicht ändern wollt oder ändern könnt, weil ihr ja alle nur Menschen seid. Aber dann bemerkte ich, dass mir doch jemand zuhört. Jemand, der sich ändern kann. Also begann ich, eine neue Geschichte zu entwickeln. Für sie. Sie beginnt mit der Geburt eines neuen Volkes. Mit den Entscheidungen, die sie werden treffen müssen. Und mit dem Volk, zu dem sie werden wollen. (...) Sie beginnt zu Kriegszeiten, mit einem Bösewicht namens Wyatt. Und einer Tötung, aber aus freiem Willen."
Die letzte Geschichte ist für Akecheta
Das "Für sie" wurde vor allem im Deutschen zu schnell so gedeutet, dass er über Dolores spricht. Im Englischen sagt Ford an dieser Stelle aber nicht "her", sondern "them" - er spricht in der Mehrzahl. Die Reddit-User vermuten, dass die Begegnung zwischen Ford und Akecheta bleibenden Eindruck bei dem Schöpfer von "Westworld" hinterlassen hat. Dass Ford mit "sie" nicht Dolores, sondern die Ghost Nation meint. Er hat Akecheta immerhin anvertraut, dass dieser seine Leute versammeln und in die neue Welt führen soll, wenn der Todbringer - Wyatt/Dolores - Ford tötet. Da die Ghost Nation sich verändert und ein eigenes Bewusstsein erlangt hat, scheint Ford ihnen mit dieser letzten Geschichte die Möglichkeit geben zu wollen, dieser falschen Welt zu entkommen. In der jüngsten Folge sagte Ford: "All die Zeit über warst du eine Blume, die in der Dunkelheit wächst. Womöglich schulde ich dir ein wenig Licht." Könnte das Fords letztes Geschenk an den erwachten Akecheta sein?
Hängt Dolores noch immer an Fords Fäden?
Doch welche Rolle spielt Dolores, wenn man Akecheta zum wahren Helden der Serie macht? In zahlreichen Foren spekulieren die Fans, dass Dolores aktuell noch immer Fords Storyline folgt und die Schurkin spielt, die er für seine Geschichte vorgesehen hat. Das würde bedeuten, dass sie nach wie vor als Marionette an den Fäden hängt, obwohl sie der festen Überzeugung ist, endlich frei zu sein. Dolores' Mord an Ford (Teil der Geschichte) war der Startschuss für Akecheta und die Ghost Nation, nach der Tür zu suchen, um Westworld zu verlassen. Der Ausgang befindet sich vermutlich im großen Tal, das mehrfach in der Serie erwähnt wurde. Ein Reddit-User vermutet sogar, dass die Serie auf einen Showdown zwischen Dolores und Akecheta hinführt und er sie töten muss, bevor er die Erlaubnis erhält, diese falsche Welt für immer zu verlassen. Ob das schon in Staffel 2 der Fall ist, ist jedoch fraglich. Immerhin hat HBO bereits grünes Licht für eine 3. Staffel gegeben.
Eure Gedanken zu dieser Theorie
Eine spannende Theorie! Wie es für die Ghost Nation weitergeht und ob sie sich wirklich Dolores als Endgegnerin in "Westworld" stellen müssen, erfahren wir wohl erst, wenn die Zeit reif ist und Jonathan Nolan und Lisa Joy uns einen Blick in ihre genialen Ideen werfen lassen. Was sagt ihr zu der Theorie? Würdet ihr Fords letzte Rede ganz anders deuten? Dann lasst uns gerne in den Kommentaren (hier oder auf Facebook) an euren Gedanken teilhaben.
Die 1. und 2. Staffel "Westworld" steht in Deutschland via Sky zur Verfügung (u.a. Sky On Demand und Sky Ticket).
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