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Vergewaltigung bei “Bridgerton”
So verharmlosen die Macher die Straftat

Bridgerton | Foto: PHOTO CREDIT: LIAM DANIEL/NETFLIX
  • Bridgerton
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Die historische “Gossip Girl” Serie, “Bridgerton” ist extrem beliebt bei Netflix. Doch eine Szene schockierte einige Zuschauer, anderen war es nie bewusst: Hierbei handelt es sich um eine Vergewaltigung.
[Achtung Spoiler zu Staffel 1] In “Bridgerton” steht die Liebe im Vordergrund, besonders die, zwischen Daphne und dem Duke. Doch in einer Szene artet die Liebe zu einer Straftat aus: Nachdem Daphne von ihrer Vertrauten Rose erfahren hatte, wie Kinder entstehen, wird ihr bewusst, dass der Herzog sie die ganze Zeit belog und ihre Unwissenheit über Sexualität ausnutzte. Er erzählte ihr, dass er keine Kinder bekommen könnte, doch stellte nie klar, dass es mehr ein Wollen ist, das es ihm nicht möglich machte. Als Verhütungsmethode wählte er Coitus interruptus - umgangssprachlich das ‘Rausziehen’ vor dem Samenerguss. Nachdem Daphne das erkannt hatte, folgt eine Szene, in der sie mit ihrem Ehemann schläft, sich kurz bevor er kommt auf ihn setzt und so den Coitus Interruptus verhindert, um schwanger zu werden. Kurz bevor der Herzog kommt, merkt er, was seine Frau vorhat und sagt mit Panik in der Stimme: “Warte, Warte“, doch sie schüttelt nur den Kopf und macht weiter, bis der Duke gekommen ist. Zwar ist er darüber sehr wütend, doch der Fokus ihres Ehestreits liegt in “Bridgerton” darauf, dass Simon Daphne angelogen hatte. Dabei ist hier noch etwas viel Schlimmeres passiert: Eine Vergewaltigung.

Wird in “Bridgerton” wirklich eine Vergewaltigung gezeigt?

Einige “Bridgerton”-Fans finden das Wort ‘Vergewaltigung’ für diese Szene wohl etwas zu hart. Schließlich sind die beiden ja verheiratet, etc. Doch die hässliche Wahrheit ist: “Daphne vergewaltigt hier Simon. Sie setzt den Akt trotz der Ablehnung ihres Mannes fort. Dass dieser anfangs mit dem Sex durchaus einverstanden war und am Ende einen Orgasmus hat, spielt keine Rolle. Entscheidend ist die Fortsetzung über den Zeitpunkt hinaus, an dem er seine Ablehnung deutlich gemacht hat und vor allem auch das Wissen von Daphne darüber”, erklärt “Filmstarts.de”. Dabei wird die Straftat in der Serie im Vergleich zum Buch sogar noch verharmlost. Denn dort verführt Daphne ihren Herzog, nachdem sie sichergestellt hat, dass er angetrunken und schläfrig und somit nicht mehr ganz zurechnungsfähig ist. Doch auch wenn es zunächst scheint, als würde “Bridgerton” die Vergewaltigung unter den Tisch kehren, indem sich danach auf Simons Lüge konzentriert wird, thematisiert sie das Unrecht subtil: In dem Monolog von Lady Whistledown, in dem sie über Marinas Schwangerschaft und ihren Betrug an Colin spricht, werden Sequenzen von Daphne und dem Herzog eingespielt. Währenddessen sagt Lady Whistledown: “Verzweifelte Zeiten mögen nach verzweifelten Taten schreien, doch ich wette, dass ihre Taten für viele die Grenzen des Erlaubten überschreiten. Möglicherweise dachte sie, keine Wahl zu haben. Oder sie kennt keine Skrupel. Doch ich frage sie: Kann der Zweck jemals solch schäbige Mittel heiligen?“. Zwar wird damit Verständnis für das Handeln eingeräumt, dennoch wird es verurteilt und als falsch ausgewiesen. Die Serienschöpfer verrieten, dass über die Szene schon mit den Autoren heiß diskutiert wurde. Ob die Lösung so optimal war, ist allerdings fraglich. Im Netz sind einige Zuschauer auf jeden Fall aufgebracht.

Autor:

Andrea N.

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