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Review: Eine Ode an "Big Little Lies"

© 2016 Home Box Office, Inc. All rights reserved. / Sky
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  • hochgeladen von Jacqueline Dammers

Wer sich noch einmal völlig in einer Serie verlieren will, zitternd vor dem Finale bangen und eins mit den Charakteren werden will - dem können wir „Big Little Lies“ nur ans Herz legen. Warum, erfahrt ihr in unserer Review.

Spätestens nach dem Staffelfinale, das am 2. April in den USA ausgestrahlt wurde, wurde „Big Little Lies“ allerseits hochgelobt. Auch in Deutschland können Zuschauer die Mini-Serie aus dem Hause HBOs mit 7 Episoden via Sky anschauen, vorerst im Originalton. Wer auf der Suche nach einer neuen Binge-Watching-Serie ist, ist hiermit fündig geworden. Nicole Kidman, Reese Witherspoon, Shailene Woodley, Zoe Kravitz und Alexander Skarsgård überzeugen in der Drama-Serie mit ausgezeichneten schauspielerischen Fähigkeiten - und bemerkenswerter Harmonie vor der Kamera. Doch auch abgesehen von den hochkarätigen Schauspielern spricht vieles für die Serie - mehr erfahrt ihr im Folgenden. Wer die Serie noch nicht gesehen hat, sollte die Lektüre aufgrund von Spoilern jedoch an dieser Stelle abbrechen und einfach unseren Ratschlag beherzigen: Schaut die Serie!

Ausgewogenes Verhältnis zwischen Dramatik und Realität

Bereits die erste Episode deutet an, wohin die Reise geht. Während die ersten Minuten noch den Eindruck erwecken, es handele sich um einen „Sex and the City“-Abklatsch im idyllischen Kalifornien, ist bald schon klar, dass die Serie hinter die Fassade der zickigen Frauen und Helikoptermütter schaut. Dabei schafft es Regisseur Jean Marc-Valée, gleich mehrere Konflikte gleichermaßen zur Schau zu stellen: Im Vordergrund steht selbstverständlich die häusliche Gewalt, die Celeste Wright (Nicole Kidman) erfährt, doch es geht auch um Mobbing, um Frauen wie Renata Klein (Laura Dern) und Madeline Mackenzie (Reese Witherspoon), die sich gegen die klassische Rolle der Hausfrau und Mutter wehren und schließlich um die körperliche und psychische Macht von Männern wie Perry Wright (Alexander Skarsgård).

"Big Little Lies" fordert emotionale Investition

Dabei wirken die Erfahrungen der Hauptcharaktere keineswegs inszeniert, obgleich sie mehr als einmal den klassischen Klischees entsprechen. So verleiht "Big Little Lies" den Frauen Kraft, ohne ausladend die Feminismus-Keule zu schwingen. Der Regisseur schreckt außerdem nicht davor zurück, den Zuschauern die grausamen Erfahrungen der Frauen ungeschont in Bildern vorzuführen. Diese Symbiose aus sensiblen Konflikten und großartiger Schauspielerei hat für den Zuschauer die Folge, dass er in jeder Episode mitleidet, bangt und auf Auflösung hofft, mit den Kindern fiebert und die taffen Frauen anfeuert - jeder Zuschauer bringt unweigerlich eine emotionale Investition in diese Serie, die sie letztlich so einzigartig macht.

Vielversprechender Cast enttäuscht nicht

Schon beim bloßen Anblick des Casts wird klar, dass „Big Little Lies“ großes Potenzial birgt. Das Besondere ist jedoch, dass es mehrere Hauptcharaktere gibt, die beinahe ebenbürtige Gewichtung tragen. Besonders in Anbetracht des Finales ist selbstverständlich Celeste Wright diejenige, um die der Zuschauer wohl am meisten bangt. Doch auch Jane Chapman (Shailene Woodman), Madeline Mackenzie, Laura Dern und Bonnie Carlson (Zoë Kravitz) werden dem Zuschauer im Laufe der Episoden so nahe gebracht, dass es schwer fällt, für nur eine der Frauen Partei zu ergreifen. Dass jede der Mütter als Einzelperson so detailliert ausgearbeitet und ihre Eigenarten den Zuschauern so sehr ans Herz wachsen, ist wohl dem gleichnamigen Roman von Liane Moriarty zu verdanken, auf dem die Serie basiert.

Das große Finale

Obwohl oder gerade weil jede einzelne Episode die Spannung aufrechterhält, bildet das Finale die Krönung der Serie. Im Laufe der Folgen füttert der Regisseur die Zuschauer bereits mit unzusammenhängenden Szenen aus dem Finale, sodass man schließlich mit jeder Faser seines Körpers dem Finale entgegenfiebert. Obwohl es natürlich befriedigend ist, den gewalttätigen Perry Wright endlich tot zu sehen, kommt man nicht umhin, auf einen tragischeren, überraschenden Tod zu hoffen. Besonders die „Game of Thrones“-Geplagten unter uns hoffen widerstrebend wohl doch bis zum Schluss darauf, dass Celeste ihrem Schicksal nicht entkommen kann oder Jane ihrem Wunsch nach dem Freitod nun doch nachkommt. Daher mag das Ende womöglich etwas zu rein wirken - doch besonders in Anbetracht der großartigen Szene, in der den Frauen klar wird, wer Perry wirklich ist, ist das Ende von "Big Little Lies" absolut zufriedenstellend. Wird es eine 2. Staffel "Big Little Lies" geben?

Trailer zu "Big Little Lies"

https://www.youtube.com/watch?v=YFZcNKzDhYI

Autor:

Jacqueline Dammers

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