Teures Nachspiel für Netflix?
„Rentierbaby“ wird von „Martha“ verklagt
Die international erfolgreiche und gefeierte Serie „Rentierbaby“ ist nun der Auslöser für eine Klage gegen Streamingriese Netflix. Die „echte Martha“ fordert Schmerzensgeld.
Im April startete die britische Dramaserie „Rentierbaby“ (im Original: Baby Reindeer) und katapultierte sich rasch an die Spitze der Netflix-Charts. Nicht nur in Deutschland schaffte es die Serie von und mit Richard Gadd in die Top 10. In der Serie erzählt er einen tragischen Vorfall aus seinem echten Leben: Vor Jahren wurde Gadd von einer Frau gestalkt und belästigt. In seiner Serie nennt er sie „Martha“, doch nun meldet sich die echte Frau hinter der Figur zu Wort und wütet.
170 Millionen Dollar von Netflix
Internet-Detektive hatten die „echte Martha“ unter anderem mittels Nachrichten auf X (ehemals Twitter) ausfindig gemacht, die sie dem Comedian damals öffentlich zugeschickt hat. Kurz darauf scheint Fiona Harvey - so ihr Name - wohl auch von der Presse kontaktiert worden zu sein, denn es dauerte nicht lange, bis die Schottin im Interview mit dem britischen Reporter Piers Morgan über die Serie und ihre Darstellung sprach. Sie sieht sich als wahres Opfer, nun da „Rentierbaby“ zum internationalen Erfolgshit wurde. Jetzt geht sie sogar einen Schritt weiter: „Variety“ berichtet, dass sie nun rund 170 Millionen Dollar von Netflix einklagen will.
„Größte Lüge der Fernsehgeschichte“
Harveys Vorwürfe sind hart. Sie wirft dem Streamingdienst in ihrer Klage unter anderem Verleumdung und das vorsätzliche Zufügen von seelischer Grausamkeit vor. Das vollständige Dokument findet sich sogar online und ist somit für alle Fans einsehbar. Direkt zu Beginn von „Rentierbaby“ wird eingeblendet, dass es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt. „Das obige Zitat aus der ersten Folge der Netflix-Serie Rentierbaby, ist die größte Lüge der Fernsehgeschichte“, heißt es direkt zu Beginn der Anklageschrift. „Es ist eine Lüge, die von Netflix und dem Schöpfer der Serie, Richard Gadd, aus Gier und Ruhmeslust erzählt haben (...)“.
Netflix steht hinter Richard Gadd
Weiter heißt es, dass die Serie nur entwickelt wurde, um Aufmerksamkeit und Geld zu verdienen, vor allem aber um das Leben von Fiona Harvey „bösartig zu zerstören“. Die Schottin leugnet, dass sie Richard Gadd jemals sexuell belästigt habe, wie es Martha in einer Folge von „Rentierbaby“ tut. Dass sie ihn tatsächlich über einen längeren Zeitraum gestalkt habe, streitet sie offensichtlich nicht ab. Netflix hat sich in einem Statement bereits dazu geäußert und verkündet: „Wir beabsichtigen, diese Angelegenheit energisch zu verteidigen und für Richard Gadds Recht einzutreten, seine Geschichte zu erzählen.“
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