"Chernobyl"
Dieses Detail in Episode 4 wurde geändert, weil es zu tragisch war (SPOILER)
Fans ist nicht entgangen, dass sich Showrunner Craig Mazin dazu entschieden hat, ein kleines Detail in der Miniserie "Chernobyl" zu ändern. Die Begründung: Die Zuschauer hätten womöglich nicht geglaubt, dass es echt ist, weil es so tragisch war.
Die Lobgesänge für Craig Mazins Miniserie "Chernobyl" nehmen kein Ende. Mit viel Liebe zum Detail hat er die Nuklearkatastrophe von 1986 festgehalten und in seiner Serie erzählt. Er selbst bezeichnet sie im offiziellen Podcast als eine Mischung aus Dokumentation und Drama-Serie. Die Figuren basieren auf tatsächlich existierenden Menschen. Dazu zählen nicht nur Valery Legasov und Boris Shcherbina, sondern auch der Feuerwehrmann Vasily Ignatenko und seine Frau Lyudmilla Ignatenko. Nachdem diese in der 3. Episode bereits von ihrem Mann Abschied nehmen musste, verlor sie in Folge 4 auch noch ihr Baby.
Details wurden bewusst geändert
Im Krankenhaus erfuhr Lyudmilla, dass das Ungeborene die Strahlung absorbiert hat, was sie womöglich am Leben erhalten hat, aber das Kind langsam getötet hat. Die Witwe hat in den Jahren nach Tschernobyl ihre Geschichte in Interviews erzählt, daher wussten einige Zuschauer bereits im Vorfeld, was sie in Bezug auf das Paar in der TV-Serie erwartet. Lyudmillas Erzählungen wurden unter anderem in dem Buch "Voices from Chernobyl" festgehalten. Umso überraschter waren Fans, als sie feststellten, dass der sonst sehr detailverliebte Craig Mazin plötzlich ein Detail geändert hat: den Ort, an dem die Wehen von Lyudmilla in der 4. Episode einsetzen. Diese Szene ist in der Realität noch tragischer. In Mazins Augen fast zu tragisch.
Mazin erklärt seine Entscheidung
Im echten Leben setzten bei Lyudmilla die Wehen ein, als sie das Grab ihres Mannes besucht. In der Serie änderte man diesen Ort. Ein Fan erkundige sich, wieso Mazin diesen Teil von Lyudmillas Geschichte in der TV-Serie "Chernobyl" geändert hat. Mazin verriet, dass er fürchtete, die Zuschauer könnten denken, dass es nicht echt ist. "Es gibt Details von Tschernobyl, die so furchtbar und tragisch sind, sie sind fast unglaublich. Wenn ich solchen begegnete, änderte ich sie manchmal, damit die Leute nicht das Gefühl hatten, dass ich Dinge manipuliere, um einen Effekt zu erzielen", antwortete Mazin auf Twitter.
Die echte Geschichte
In "Voices from Chernobyl" spricht Lyudmilla über den schrecklichen Augenblick. Sie war 23 Jahre alt, arbeitete gerade an dem Grab ihres Mannes und sprach mit ihm, als die Wehen einsetzen - zwei Wochen zu früh. "Sie haben sie mir gezeigt - ein Mädchen. 'Natashenka', rief ich. 'Dein Vater hat dich Natashenka genannt.' Sie sah gesund aus. Arme, Beine. Aber sie hatte eine Leberzirrhose. Ihre Leber zeigte achtundzwanzig Röntgen. Angeborener Herzfehler. Vier Stunden später sagten sie mir, sie sei tot."
"Chernobyl" steht in Deutschland auf Sky zur Verfügung.
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