"Chernobyl"-Showrunner nach dem Finale: "Es geht nicht um die Explosion"
"Chernobyl"-Showrunner Craig Mazin erklärt nach dem Finale der Miniserie, wieso es ihm wichtig war, die Explosion im Reaktor gleich zu Beginn der Serie zu zeigen, statt sich in allen fünf Episoden damit zu beschäftigen.
Vor wenigen Tagen lief das Finale der Miniserie "Chernobyl" und beendete damit die vielleicht beste HBO-Serie des Jahres. (Sorry, "Game of Thrones".) Hinter der Serie, die aus dem Nichts die Charts erklomm, steckt Craig Mazin. Er kam nur zufällig auf die Idee, aus der Nuklearkatastrophe eine eigene Serie zu machen. "Ich begann, über Tschernobyl nachzuforschen, weil ich ganz allgemein daran interessiert war und nach ein paar Wochen verliebte ich mich in diese Geschichten, die so herzzerreißend und so schockierend waren", erzählt er "BAFTA Guru". Kurz darauf fand das Gespräch mit HBO statt, die ihm die Möglichkeit gaben, die Serie umzusetzen.
Fans müssen nicht lange warten
Viele Fans wunderten sich, wieso sich Mazin dazu entschloss, die Explosion des Reaktors gleich zu Beginn der Serie zu zeigen. Andere Drehbuchautoren hätten den Vorfall womöglich hinausgezögert und später gezeigt, um sie zum Höhepunkt der Serie zu machen. "Ich hatte immer das Gefühl, dass die Geschichte auf eine bestimmte Art und Weise erzählt werden muss und dass diese Art und Weise das Publikum respektieren muss", so Mazin. "'Ihr alle wisst, dass dieses Ding in die Luft gegangen ist. Ich werde euch weder fünf Folgen darauf warten lassen, dass etwas in die Luft geht, noch werde ich euch eine Folge darauf warten lassen, dass etwas in die Luft geht.'"
Menschen im Vordergrund
Mazin betont im Interview: "Es geht nicht um die Explosion. Ich möchte euch zeigen, worum es wirklich geht und ich möchte die Geschichte durch die Augen der Menschen erzählen (...)." Gleich zu Beginn der ersten Episode "Chernobyl" wird der Zuschauer mitten in die Geschichte geworfen. Der Reaktor ist zu diesem Zeitpunkt bereits explodiert. Die restlichen Episoden beschäftigen sich vor allem mit den Folgen der Explosion auf die Menschen rund um das Atomkraftwerk. Von dem Schicksal von Feuerwehrmännern bis hin zu den Aufgaben der Liquidatoren, welche die Graphitblöcke vom Dach des benachbarten Reaktorblocks einsammeln mussten. Mazin war es wichtig, in "Chernobyl" vor allem die Menschen des Unglücks, die zum Teil mit ihrem Leben dafür zahlen mussten, in den Vordergrund zu rücken.
"Chernobyl" steht auf Sky (u.a. Sky Ticket) zur Verfügung.
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