„Black Mirror“ Staffel 3: Wenn die Grenzen von Realität und Wahrnehmung verschwimmen

Photo Credit: Laurie Sparham/Netflix

Auch die 5. Episode „Black Mirror“ führt den Zuschauer in eine Zukunft voller Technologie, die auf den ersten Blick nützlich und sinnvoll anmutet - erst zu spät wird die Gefahr sichtbar, die mit ihr einhergeht.


In der 5. Episode „Black Mirror“ verschwimmen die Grenzen zwischen dem, was die Protagonisten für wahr halten, und dem was wirklich wahr ist; erneut werden Zuschauer in eine womöglich nicht all zu weit entfernte Zukunft entführt. In ‚Men Against Fire‘ folgen wir dem Soldaten Stripe (Malachi Kirby), der gemeinsam mit seinem Team unter der Leitung seiner Kommandantin Medina (Sarah Snook) auf Beutezug geht. Die frisch gebackenen Soldaten sind hochmotiviert, ein paar „Roaches“, niedere menschenähnliche Wesen mit defektem Erbgut, zu jagen. Sie sind der restlichen Gesellschaft ein Dorn im Auge, plündern sie doch regelmäßig Dörfer und verängstigen die Menschen. Ausgerüstet mit der neuesten Technologie, die es den Soldaten auch durch ihre speziellen Implantate erlaubt, Hologramme vor ihrem geistigen Auge zu sehen, finden sie schließlich die Übeltäter - doch obwohl Stripes einige von ihnen töten kann, bleibt er nicht unversehrt.

„Black Mirror“ Episode 5: Schwachpunkt der 3. Staffel?

Nach der gelungenen Mission wird Stripes als Held gefeiert. Als so junger Soldat ist er stolz auf seine ersten „Kills“, auch durch sein Team erfährt er Bewunderung. Doch schon bald plagen ihn merkwürdige Träume, immer wieder hat er kurze Wahrnehmungsstörungen. So verlieren Soldaten durch das Einsetzen ihres Implantats eigentlich ihren Geruchssinn - doch plötzlich steigt Stripes der Geruch von frischem Gras in die Nase. Er vermutet einen technischen Fehler, doch beim ärztlichen Check lässt sich nichts feststellen. Erst nach und nach erinnert sich Stripes an ein kleines Gerät, das einer der Roaches bei seinem Einsatz dabei hatte. Ob das ein Störungssignal an sein Implantat senden konnte?
Schon bald ist der Zuschauer irgendwo zwischen Realität und einer kontrollierten Wahrnehmung des Militärs gefangen, was Stripes auf die harte Tour erfahren muss. Der Vermittler der unheilvollen Nachricht dürfte Zuschauern dabei schon durch „House of Cards“ bekannt sein: Michael Kelly spielt den Psychiater, der Stripes schließlich über die Hintergründe aufklärt. Dabei ist er in „Black Mirror“ jedoch kein Berater, sondern eher derjenige, der die Fäden der Wahrheit in der Hand hält. Denn die Roaches sind eigentlich gewöhnliche Menschen, lediglich durch das Implantat des Militärs werden sie in den Augen der Soldaten zu zombieähnlichen Kreaturen, um das Töten zu erleichtern.
‚Men Against Fire‘ passt dabei gut zu dem roten Faden, der sich durch (fast) alle der bisherigen sechs Folgen der 3. Staffel „Black Mirror“ zieht: Düster-dystopische Aussichten in eine Zukunft voll neuer Technologie, die - einmal in den falschen Händen - großen Schaden anrichten kann. Dennoch konnte uns die Folge nicht so recht mitreißen. An Spannung wurde sie leicht durch Episode 2 oder 6 übertroffen.

Autor:

Jacqueline Dammers

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