"Fear the Walking Dead" Staffel 2
Hallo Wahnsinn (Folge 7)
Das Midseason-Finale von “Fear the Walking Dead” Staffel 7 hatte es in sich. In Episode 7 “Shiva” zeigten sich gleich mehrere Charaktere von einer komplett neuen Seite. Die Zombie-Apokalypse fordert ihr Tribut - dieses Mal psychisch.
Habe ich irgendwas verpasst? Die Frage schwirrt einem bei den letzten beiden Episoden von “Fear the Walking Dead” Staffel 2 immer wieder durch den Kopf. Denn mit dem Abigail Anwesen kommt nicht nur endlich eine neue, interessante Location - abseits des Schiffs - in die Serie. Plötzlich scheinen auch nahezu alle Charaktere dem Wahnsinn zu verfallen. Die Zombie-Apokalypse hat Spuren bei den Überlebenden hinterlassen. Sie haben nicht nur Freunde und Verwandte verloren, sondern scheinbar auch einen Teil ihres Verstandes. “Shiva”, das Midseason-Finale von “Fear the Walking Dead”, hatte einige WTF-Momente, mit denen wir so nicht gerechnet hätten.
Was ist mit Chris los?
Der Tod seiner Mutter hat Chris (Lorenzo James Henrie) verändert. Aber mit dieser Art von Veränderung hat sicherlich niemand gerechnet. Bereits in Folge 6 “Sicut Cervus” sorgte er für einen kleinen Schock-Moment, als er seiner Stiefmutter Madison (Kim Dickens) nicht im Kampf gegen einen Zombie half und offensichtlich bereit war, zuzusehen, wie sie stirbt. Vielleicht lauern da doch noch ein paar unterdrückte Aggressionen? Wirklich begeistert war Chris noch nie von Madison, aber immerhin war sie es, die seine infizierte Mutter getötet hat, auch wenn es deren ausschließlicher Wunsch war. Doch Chris’ Verhalten wurde noch schlimmer.
Nachdem er Alicia (Alycia Debnam-Carey) bedroht hat, tauchte er nachts plötzlich mit einem Messer im Zimmer von Alicia und Madison auf. Hatte er wirklich vor, die beiden zu töten? Aber es kommt noch schlimmer. Als Chaos auf dem Anwesen ausbricht, ergreift Chris die Flucht und verschwindet in den Bergen. Travis (Cliff Curtis) findet ihn dort schließlich in einer Hütte, wo Chris einen kleinen Jungen als Geisel hält und bedroht. Was ist passiert, dass aus Chris mehr oder weniger über Nacht ein irrer Psychopath wurde? Vater und Sohn bleiben alleine zurück in den Bergen. Wie es für sie weitergeht, zeigt sich erst in der nächsten Episode im August.
Daniel dreht durch
Daniel (Rubén Blades), der bisher immer einen kühlen Kopf behalten hat und den man in der Zombie-Apokalypse gerne an seiner Seite hätte, fiel seit seiner Ankunft auf dem Abigail Anwesen ebenfalls mit seinem seltsamen Verhalten auf. Er wurde nicht nur von seiner eigenen Vergangenheit in Form von Visionen heimgesucht. Plötzlich sah er auch seine verstorbene Frau Griselda (Patricia Reyes Spíndola) wieder, die wie eine Art Geist Kontakt zu ihm aufnahm. Daniel wurde von Albträumen verfolgt, in denen er unter anderem seine Tochter Ofelia (Mercedes Mason) verlor. Sein Zustand schien sich stündlich zu verschlechtern.
Nachdem er Ofelia gegen ihren Willen von dem Anwesen zerren wollte, wurde Daniel im Keller weggesperrt. Angefeuert von den Worten seiner verstorbenen Frau, die im ständigen Kontakt mit ihm stand, konnte sich Daniel befreien und zündete schließlich das gesamte Anwesen an. Der vermeintlich sichere Ort für die Überlebenden ging in einem Flammenmeer unter. Daniel kam dabei offensichtlich ums Leben. Die Betonung liegt hier auf “offensichtlich”. Wir glauben erst, dass Daniel tot ist, wenn wir seine Leiche gesehen haben und rechnen damit, dass er noch einmal in “Fear the Walking Dead” auftauchen wird.
Celias irre, kleine Welt
Vielleicht war sie es auch, die Schuld daran hat, dass so mancher Charakter an seine psychischen Grenzen geraten ist: Celia Flores (Marlene Forte), die eine sehr eigene Ansicht gegenüber den Zombies besaß. Für sie sind sie keine gefährlichen Kreaturen, sondern weiterhin Familien-Mitglieder und Freunde in einem … nun ja, veränderten Zustand. Dass eben diese Freunde sie ohne mit der Wimper zu zucken auffressen würden, wenn man sie nicht ständig füttern würde, scheint sie dabei scheinbar zu verdrängen. Victor Strand (Colman Domingo) sank in ihrer Gunst, als er nicht den Freitod wählte, um gemeinsam mit dem sterbenden Thomas Abigail (Dougray Scott) ins Licht zu gehen. Nein, er wagte es sogar, Thomas in den Kopf zu schießen und somit zu verhindern, dass er als Zombie zurückkehren würde, um Celias Zoo der Untoten zu erweitern. War Celia anfangs die spendable Retterin in der Not, zeigte sich nach und nach ihr krankhafter Glaube, mit dem sie alle um sich herum infizierte.
Madison und Celia gehen gemeinsam in den Keller und werfen einen Blick auf die dort gehorteten Zombies. Nachdem Celia nicht bereit ist, Victor Strand (Colman Domingo) zu verzeihen, sperrte Madison die neue Herrin des Anwesens zu den Zombies. Die stellte sich den Untoten scheinbar ohne Angst. Ähnlich wie bei Daniel würde es uns nicht überraschen, falls Celia den Keller noch rechtzeitig verlassen konnte. Als Daniel den Keller anzündete, konnten wir zumindest keine Zombieversion von Celia erblicken.
Nick, der Anführer der Untoten
Celias gestörter Glaube färbte ausgerechnet auf den einzig genialen Charakter von “Fear the Walking Dead” ab: Nick (Frank Dillane). Der ehemalige Junkie ließ sich von ihrem wahnsinnigen Glauben einlullen und verließ daraufhin im Midseason Finale aus eigenen Stücken die Gruppe der Überlebenden. Madison & Co ließen nicht nur Chris und Travis in den Bergen zurück, sondern auch Nick, der von seiner Familie enttäuscht zurück zum brennenden Anwesen schritt. Was hat Nick jetzt vor? Will er alleine mit Zombies leben?
Seit Nick erkannt hat, dass die Zombies ihn nicht als lebenden Mensch wahrnehmen, wenn er mit ihrem Blut besudelt ist, sieht er sich als unbesiegbar. Er bezeichnet sich selbst als “unsichtbar” und ist davon überzeugt, dass die Untoten ihm nichts tun werden. Hoffen wir, dass er bereits in einer der nächsten Episoden erkennt, wie falsch er liegt und wieder zum Rest der Gruppe stößt. Es war einer der tragischsten Momente der 7. Episode von “FTWD” Staffel 2, als Madison ihren Sohn schweren Herzens zurücklassen muss. Wie hat euch das Midseason Finale gefallen?
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