“Weihnachten zu Hause”: Was bedeutet das Ende der Netflix-Serie?

Weihnachten rückt näher. Wer sich schon mal in die passende Stimmung bringen will, der hat auf Netflix eine kleine Auswahl an passenden Filmen und Serien. Eine davon ist “Weihnachten zu Hause”.

Wer schon mal einen der typischen Weihnachts-Kitsch-Filme auf Netflix geguckt hat, weiß, was ihn erwartet. Viel Liebe, etwas Schnee, ein Baum und eine ziemlich seichte wohlfühl-Komödie. Auch die Serien sind meist nicht viel besser. Zwar konnte “Merry Happy Whatever” mit seiner Starbesetzung glänzen, aber Tiefgang hatte die unterhaltsame Serie nicht. Ohne Hoffnung auf eine bessere Story, gaben wir der norwegischen Serie “Weihnachten zu Hause” eine Chance. Der Trailer verriet die Geschichte: Johanne ist Krankenschwester und Single. Sie hat, beim Essen mit ihrer Familie, genug davon ausgeschlossen zu werden, nur weil sie keinen Partner hat und behauptet daher, sie hätte nun einen Freund. Die Eltern und Geschwister wollen den Glücklichen natürlich kennenlernen - an Weihnachten. Johanne, die bezüglich ihres Liebsten gelogen hat, muss nun also innerhalb von 24 Tagen einen Mann finden, den sie ihrer Familie als ihren festen Freund verkaufen kann. Deshalb beginnt sie einen abenteuerlichen Dating-Marathon.

Darum geht es in der Netflix-Serie "Weihnachten zu Hause"

Auch für uns klang “Weihnachten zu Hause” zunächst nicht besonders innovativ oder spannend. Doch nachdem wir sie gesehen haben, müssen wir zugeben: Die Serie war erstaunlich gut. Die Männer, die Johanne trifft sind natürlich komplett karikaturistisch dargestellt, doch der aggressive Klempner und der Sportfreak haben schon etwas an sich, weshalb man immer wieder in sich hinein kichern muss. Natürlich geht es auch in dieser Serie nicht nur um die romantische Liebe zwischen Mann und Frau, sondern auch um Erotik - ob gleichgeschlechtlich oder nicht -, Dating in der modernen Zeit und die Liebe zu Freunden, Familie und auch Fremden. (Achtung ab jetzt Spoiler zum Ende) Nachdem Johanne dann doch ohne einen Mann an ihrer Seite zum Weihnachtsessen erscheint, bringt sie eine wichtige Person ihres Lebens, nach der anderen an den Tisch. Bis schließlich die Türklingel ein letztes Mal schallt und selbst die Krankenschwester nicht mehr weiß, wer das nun sein könnte.

Das bedeutet das Ende von "Weihnachten zu Hause"

Als Johanne die Türe öffnet, sagt sie erstaunt, aber erfreut “Hi”, zu der Person vor der Türe. Natürlich ist genau dann die Show aus und wir erfahren nicht, wer nun vor der Türe steht. Ist es Fuckboy Jonas, der Barkeeper Thomas, der sportliche Stein, oder etwa ihre große Liebe - ihr Exfreund? Es könnte natürlich auch jemand ganz anderes sein, wer sagt, dass unbedingt ein potentieller Freund vor ihr stehen muss? Denn letztendlich geht es in der ganzen Serie doch nicht darum, dass Johanne einen Freund findet, sondern, dass sie sich auf Neues einlässt und sich endlich erlaubt allein sein zu dürfen und sich damit wohl zu fühlen. Es geht um mehr als die romantische Liebe. Es geht um die Liebe zu sich selbst und Weiterentwicklung. Sie lässt sich auf ihre Gefühle ein, zeigt ihre verletzliche Seite, doch selbst das ist nicht so schlimm, wenn man von seinen Freunden aufgefangen wird. “Weihnachten zu Hause” ist eine erstaunliche Serie, hinter der mehr steckt, als man zunächst erwartet. Sie ist witzig, hat viele Twists und zeigt, wie vielfältig Liebe ist und wie merkwürdig Dating in der heutigen Zeit sein kann. Die Serie macht auf jeden Fall Lust auf Weihnachten und darauf, über seinen eigenen Schatten zu springen.