Netflix geht gegen Account-Sharing vor

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Mittlerweile gibt es schon einige Witze darüber: Netflix-User, die ihr Passwort weitergeben und Freunde über ihren Account mitgucken lassen.

Sie sind moderne Parasiten: Einmal das Netflix-Passwort ergattert, bleiben sie für immer in deinem Account, zahlen meistens keinen Cent dazu. Der Familien-Account auf Netflix ist für Personen in einem Haushalt gedacht. Vier Konten sind in einem Account gleichzeitig nutzbar. Gedacht war das Konzept also so, dass zwei Elternteile und zwei Kinder, die zusammen wohnen, alle, für sich, gleichzeitig ihre Lieblingsserien ansehen können. Nur, dass das selten in dieser Art und Weise genutzt wird. Meistens nutzen es Freunde, Bekannte, Studenten und Schüler, um sich die Kosten zu teilen. Den meisten Nutzern ist natürlich klar, dass das so nicht von Netflix gedacht war, und sozusagen eine Grau-Zone ist. Was viele nicht wissen: Obwohl es “Familien-Account” heißt, bedeutet das nicht, dass man für die rechtmäßige Nutzung verwandt sein muss. Selbst Geschwister, die aber über Deutschland verteilt wohnen, dürften ihren Account eigentlich nicht gemeinsam nutzen. Der Account mit mehreren gleichzeitig funktionierenden Konten, gilt eigentlich nur für den selben Wohnort. In den letzten Jahren drückte Netflix offensichtlich, bei der Verfolger der Account-Schnorrer, ein Auge zu. Doch das soll jetzt ein Ende haben.

Was ist mit Account-Sharing bei Netflix gemeint?

Natürlich ist jeder dazu berechtigt, seine Anmeldedaten weiterzugeben, an wen er will. Doch nun will Netflix gegen die “falsche” Nutzung des Familien-Accounts verstärkt vorgehen. Bisher war Netflix der unumstrittene Vorreiter auf dem Streaming-Dienst-Markt. Doch langsam bekommt der Anbieter Konkurrenz. Neben Amazon Prime Video und Sky hat nun auch bald Disney und Apple einen eigenen Streamingdienst. Um dem Fall der Aktien und dem Wert des Unternehmens vorzubeugen, will Netflix jetzt mehr Nutzer dazu bringen, für ihr Konto zu zahlen und die Parasiten ausräuchern. Doch wie wollen sie vorgehen? “Die großen Studios und Streaming-Firmen betrachten dem Bericht zufolge Passwort-Sharing als die neue Form der Filmpiraterie und arbeiten an Gegenmaßnahmen”, indem sie eine Task Force gründeten. Diese soll Praktiken herausarbeiten, durch die man das Passwort-Sharing eindämmen oder sogar verhindern könnte.

Woher will Netflix wissen, dass es nicht mein eigener Account ist?

Bisher haben Netflix, Amazon und Co noch nicht preisgegeben, wie genau sie gegen das Passwort-Sharing vorgehen wollen. Über den Aufenthaltsort zu tracken kommt dabei wohl nicht in Frage. Zum einen, weil nicht alle Endgeräte GPS-fähig sind, zum anderen ist einer der Sinne, eines Streaming Dienstes die örtliche Ungebundenheit (Serien im Zug ansehen, etc.). Auch die Ermittlung von “Wohn- und/oder Verwandtschaftsverhältnisse[n]” wird zu Konflikten mit dem Datenschutzgesetz führen. Welche Schritte jedoch vorstellbar wären: Die Streaming Dienste könnten sich an Sky ein Beispiel nehmen und die Registrierung von Endgeräten beschränken. D.h. man kann nur monatlich die Geräte ändern, auf denen man den Dienst nutzt. Will man allein auf dem Fernseher, Laptop, Tablet und Handy Serien gucken, hat aber nur 4 Geräte frei, hat kein weiterer Nutzer platz. Auch die offene Account-Einsicht in persönliche Daten, wie Konto oder Kontaktdaten, könnte ein Mittel werden. Schließlich gibt man seine Konto- oder Kreditkarten-Daten nicht so leichtfertig jedem entfernten Bekannten preis. Alles in allem ist mit “Vorbeugetechniken zu rechnen”, da eine direkte Verfolgung eines Verstoßes - nach momentanem Wissensstand - nicht möglich ist.

Autor:

Andrea N.

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