"The End Of The F***ing World": Darum verpasst die Serie mir ein Lächeln

Courtesy of Netflix

Die ersten Staffel von "The End Of The F***ing World" war für mich ein persönlicher Überraschungshit, den ich auf Netflix gefunden habe. Selten hat mich eine Serie so zum Lächeln gebracht, wie diese. Für mich ist die "Coming of Age"-Story eine echte Serienperle!

Das "Coming of Age"-Thema wird in der Serien- und Filmwelt immer wieder thematisiert und selten bekommen wir was Neues präsentiert. Die Produzenten wissen einfach, dass das Thema "Erwachsenwerden" immer aktuell ist und bleibt. Leider werden dadurch Filme- und Serien zu der Thematik regelrecht Opfer der Geldgier der großen Studios. Oft habe ich nämlich das Gefühl, dass das Thema lediglich dazu dient, möglichst viel Profit zu machen, bei dem es nicht so wichtig ist, ob die Story nun an Tiefgang besitzt. Auch durchschnittliche "Coming of Age"-Geschichten ohne Herz schicken die Macher als Gelddruckmaschine auf den Markt. Bei "The End of The F***ing World" sieht das aber anders aus!

Darum begeistert mich die Serie

Für mich gehört "The End Of The F***ing World" zu den besten Serien, die in den letzten Monaten rausgekommen sind. Und das bedeutet schon Etwas, denn gefühlt bringen Netflix, Amazon, Sky und Co. täglich neue Shows raus. So vielseitig wie TEOTFW ist, war eine Serie aber selten! Zunächst ein mal muss ich sagen, dass ich die britische Serie keinem bestimmten Genre zuordnen kann, was mir ziemlich gut gefällt. Es handelt sich hierbei weder um eine reine Komödie, ein reines Drama oder ein Krimi. Man hat einfach die besten Eigenschaften aus den verschiedenen Genre in dieser Story vereint. Egal ob lachen, weinen, mitfiebern - alle Emotionen werden angesprochen.

Ich liebe den trockenen Humor!

Zunächst haben wir den schwarzen Humor, der sich durch die ganze Staffel zieht. James und Alyssa sind beides sehr spezielle Charaktere, die Probleme damit haben, sich sozial in die Gesellschaft einzugliedern. Gerade James bezeichnet sich selber als Psycho und möchte seine Weggefährtin umbringen. Doch auf ihrer Reise kommen sie sich immer näher und entwickeln Gefühle füreinander. Aber hier erwartet uns keine klassische Liebesgeschichte. Jede romantische Situation wird vom schwarzen Humor überschattet und verleiht dem ganzen Setting eine bitterböse Komik. In einer Szene möchte Alyssa beispielsweise mit James Händchenhalten, worauf James seine Hand in ihre legt. Doch Alyssa reagiert nur ganz trocken mit "Nicht die Merkwürdige!" und unterbricht das romantische Setting mit ihrem trockenen Spruch.

Es steckt viel Herz drin

So verschoben beide Protagonisten auch sind, so sympathisch findet man sie auch. Das Tolle ist, auch wenn das nun ein bisschen kitschig klingt, dass beide durch ihre Außenseiterposition miteinander das große Glück finden. Beide lernen während ihrer Reise, bei dem sie jemanden ermorden und überfallen, voneinander und nutzen die Schwäche des jeweils andren, um selbst zu wachsen. So lernt James das erste Mal seine Gefühle wahrzunehmen, und nicht mehr nur noch stumpf in den Tag hinein zu leben. Auch Alyssa wächst durch ihren Weggefährten. Nach außen ist sie immer das rotzfreche Mädchen, das kein Blatt vor den Mund nimmt, aber durch ihren introvertierten Partner lernt sie, dass man nicht immer alles aussprechen sollte, was einem gerade durch den Kopf schießt. Alleine waren beide ziemlich aufgeschmissen und unglücklich, doch gemeinsam haben sie durch ihren Roadtrip das gemeinsame Glück gefunden. Auch wenn die Zwei kriminell und am Ende von der Polizei gefasst werden, sind sie das erste Mal im Leben mit sich im Reinen.

Wie gut sind bitte die Darsteller?

Eine gute Story alleine reicht nicht aus! "The End Of The F***ing World" besticht auch durch die beiden Hauptdarsteller, die einfach eine bestimmte Chemie haben. Man kann es nicht so richtig beschreiben, aber Alex Lawther und Jessica Barden harmonieren so gut vor der Kamera, als wären sie füreinander geschaffen. Er, der schüchterne Junge mit einem emotionalen Defizit und sie, die extrovertierte rebellische Göre. Gerade diese Rollen verkörpern sie so natürlich und legen kein Over-Acting an den Tag, dass man ihnen jede Regung sofort abkauft! Sie versetzen sich so glaubwürdig in die Rollen der Teenager, obwohl beide im echten Leben schon Mitte zwanzig sind.

Das denke ich über Staffel 2

Für mich ist die Geschichte von "The End Of The F***ing Wolrd" zu einem Abschluss gekommen. Achtung Spoiler! Auch wenn James am Ende erschossen wird, hat die Serie ihr Ziel erreicht. In der Story ging es nämlich eher weniger darum, wie die "Bonnie und Clyde"-Story endet, sondern was die Protagonisten persönlich mitnehmen. Sie sind über sich hinausgewachsen und haben endlich den individuellen Sinn des Lebens, nämlich Glück und Zusammenhalt, gefunden. Auch wenn einer von ihnen gestoben ist, ist er es dennoch mit einem zufriedenen Herzen. Falls sich die Macher aber dennoch für eine zweite Staffel entscheiden, hoffe ich, dass wir eine ganz neue Story präsentiert bekommen, die unabhängig von Staffel 1 ist. Als Miniserie kann sie nämlich nicht mehr übertroffen werden! Die Schauspieler, der Humor, das Herz - all das hat mich mit einem Lächeln zurückgelassen, denn ich habe selten eine Serie mit so viel Leidenschaft gesehen.

Autor:

Andrew Wolters

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