Sind die "Fear the Walking Dead"-Charakter realistischer, als die von "The Walking Dead"?

Gene Page/AMC

"The Walking Dead" hat eine Reihe von coolen Charakteren. Aber sind sie auch menschlich und echt genug? Könnte das der Grund sein, weswegen "Fear the Walking Dead" plötzlich so viel Lob erhält?

Sieben Jahre lang verfolgen wir bereits den Überlebenskampf von Rick Grimes (Andrew Lincoln) & Co. "The Walking Dead" blieb nicht lange die einzige Zombie-Serie im Fernsehen, aber trotzdem war es fast unmöglich, sie mit Shows wie "iZombie" oder "Z Nation" zu vergleichen. Bis schließlich "Fear the Walking Dead" kam. Eine Companion-Serie, die aus dem gleichen Zombieversum von Robert Kirkman stammt. Da hatten wir sie: die erste Vergleichsmöglichkeit.

Schlechte Karten für TWD

Vor allem zu Beginn war es für viele Fans sehr einfach, zu sagen, was nun besser oder schlechter ist. Während "The Walking Dead" sich wöchentlich mit coolen Kill-Moves zu übertreffen scheint, stolpern die Charaktere in "Fear the Walking Dead" einfach nur durch die Gegend und unterschätzen die Gefahr kontinuierlich. Welpenschutz? Fehlanzeige. Doch spätestens mit der 3. Staffel hat sich das Blatt gedreht. Plötzlich kommt ausgerechnet die Erfolgsserie beim direkten Vergleich immer häufiger schlecht weg.

"'Fear the Walking Dead' handelt von Menschen"

Darüber berichtet auch Paul Tassi von "Forbes", der eine Vermutung hat, wieso "Fear the Walking Dead" plötzlich mehr Zuschauer begeistert und "TWD" selbst eingefleischte Fans zu enttäuschen wagt. "'The Walking Dead' handelt von Superhelden, 'Fear the Walking Dead' handelt von Menschen" ist der Titel eines interessanten Artikels, der die Hauptcharaktere beider Shows vergleicht. Tassi merkt an, dass die Charaktere in "TWD" fast schon wie eine Gruppe a la "Avengers" ist, mit denen sich der normale Zuschauer immer seltener identifizieren kann.

Superhelden statt echte Menschen

Da hätten wir zum Beispiel eine Katana-schwingende Killerin (Michonne), einen Kerl, der immer mit seiner Armbrust trifft und auch alles jagen kann (Daryl) oder einen ehemaligen Tierpfleger, der einen Tiger als Haustier hält (Ezekiel). Und das sind nur drei Charaktere aus dem riesigen Cast von "The Walking Dead". Klar, alle sind ziemlich cool, aber ist das auch nicht irgendwie langweilig? Sollte "The Walking Dead" nicht zeigen, wie sich normale Menschen in dieser Art von Ausnahmesituation verhalten und um ihr Überleben kämpfen? (Man könnte natürlich auch sagen: Die normalen Menschen sind bereits in den letzten Jahren gestorben.)

Seitenhieb gegen Daryl

In dem US-Artikel schreibt Tassi darüber, dass alle "The Walking Dead"-Figuren wahre Badass-Charaktere sind, die mittlerweile ein typisches Outfit und eine typische Waffe besitzen. Wie man es eben auch von Superhelden kennt. Das komplette Gegenteil davon: "Fear the Walking Dead", das absolut normale Menschen zeigt. Dass sie derart "menschlich" seien, schreibt Tassi, "erlaubt ihnen, in den entsprechenden Situationen auf interessante, nachvollziehbare Art und Weise zu reagieren und agieren (...)". Er wagt es sogar, Fan-Favorit Daryl Dixon zum Vergleich zu ziehen: "Wir alle lieben Daryl, aber was macht er schon, außer zu grunzen und Dinge zu töten und taff zu sein?"

TWD-Fans wollen keine Menschlichkeit

Mittlerweile hätte "The Walking Dead" einen Punkt erreicht, wo es gar nicht mehr möglich sei, die Charaktere von ihrer menschlichen Seite zu zeigen. Weil die Zuschauer sie mittlerweile als diese typischen Comic-Superhelden-Charaktere kennengelernt haben. So wird im Artikel beispielsweise Carols Wunsch, nicht länger zu töten, erwähnt. Bisher war sie die eiskalte Killerin, plötzlich brach sie alleine beim Gedanken, noch einmal zu töten, in Panik aus. Das ging so weit, dass sie sich von ihrer Gruppe zurückzog. Bei den Fans kam diese Veränderung nicht gut an, weil Carol plötzlich nicht mehr in ihre "übernatürlich" Rolle der eiskalten, perfekten Killerin passte. Zweifel? Traurigkeit? Ein Hadern und mit sich ringen? Das wollten die "TWD"-Fans nicht sehen.

Eine Welt, zwei Sichtweisen

Prinzipiell seien sich "The Walking Dead" und "Fear the Walking Dead" sehr ähnlich, da sie sogar in der gleichen Welt spielen, aber "Fear the Walking Dead" würde jetzt einen komplett anderen Weg einschlagen. Das war vielleicht auch der Grund, wieso die TV-Serie zu Beginn derart schlechte Reviews von TWD-Fans erhalten hat: Weil es anders war. Weil die Charaktere vielleicht auch ein bisschen langweilig waren - so wie normale Menschen eben auch. Doch das hat sich jetzt geändert. Für viele ist "Fear the Walking Dead" Staffel 3 besser, als "The Walking Dead" Staffel 7. Den kompletten Artikel könnt ihr <a href="https://www.forbes.com/sites/insertcoin/2017/06/25/the-walking-dead-is-about-superheroes-fear-the-walking-dead-is-about-people/#1f7f5e01384c" target="_blank">hier</a> lesen - absolute Leseempfehlung!

Autor:

Julia Schmid

Julia Schmid auf X (vormals Twitter)
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