"Outlander"-Fans beschädigen das Fraser-Grab auf Culloden

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Die Schlacht von Culloden zählt noch immer zu den tiefen Wunden Schottlands und spielte auch in der STARZ-Serie "Outlander" eine wichtige Rolle. Die Fans zieht es zum Ort des Geschehens, um damit auch einem fiktiven Charakter nahe zu sein, worunter vor allem die Grabstätte leiden muss.

Wer sich in die schottische Geschichte eingelesen hat, dürfte schnell über die tragische Schlacht von Culloden gestolpert sein. Wer damit nicht vertraut war, lernte diese schmerzhafte Erinnerung der Insel spätestens in der Serie "Outlander" kennen, die auf den Romanen von Diana Gabaldon basiert. Darin zieht auch ihr Held Jamie Fraser (Sam Heughan) in den kurzen, aber blutigen Kampf, der nicht nur unzählige Leben kostete, sondern auch den schottischen Clans ein Ende setzt. Culloden wird in der Serie selbst im Finale der 2. Staffel thematisiert, als die schwangere Claire (Sam Heughan) ihre große Liebe verlässt, um in ihre Zeit zurückzureisen. In Staffel 3 tauchen wir schließlich tiefer in Schottlands Trauma ein und erleben Culloden durch die Augen von Jamie, der wie durch ein Wunder überlebt.

Culloden zieht die Fans an

"Outlander"-Fans zieht es seit Jahren nach Schottland, um die Orte kennenzulernen und zu erkunden, die in Diana Gabaldons Geschichten erwähnt werden und die auch von ihren fiktiven Charakteren durchkreuzt wurden. Das Schlachtfeld Culloden, das mittlerweile nur noch eine große, grüne Wiese ist, befindet sich da bei vielen Fans auch auf der Liste wichtiger Orte. Immerhin steht dort auch ein Gedenkstein, der das Grab des Clan Frasers markiert. Gabaldons Jamie ist zwar nur Teil ihrer Fantasie, doch Clan Fraser gab es wirklich. Daher übt dieser Ort eine besondere Magie auf "Outlander"-Fans aus. Ähnlich wie "Harry Potter" in Edinburgh zum Friedhof pilgern, um das Grab von Tom Riddle zu besuchen, der mit dem schrecklichsten Zauberer aller Zeiten aber nichts gemeinsam hat.

28% mehr Besucher

Der Tourismus in Schottland erfreut sich natürlich an der geweckten Begeisterung und dem steigenden Interesse an Land und Kultur, das durch "Outlander" ausgelöst wurde. Aber es hat auch seine Nachteile, wie Culloden beweist. Der Grund rund um den Gedenkstein für Clan Fraser ist abgetragen. Da ist nichts mehr grün, sondern nur noch braun und matschig. Schottische News-Seiten berichten, dass das nicht nur am Winter liegt, sondern auch an den zahlreichen Besuchern, die hier vorbeikommen. Durch "Outlander"-Themen-Tours wären alleine im letzten Jahr 28% mehr Besucher nach Culloden gekommen, schreibt beispielsweise "Scotsman.com" und liefert sogar ein Vorher-Nachher-Foto von der Gedenkstätte für die Frasers.

Kein Respekt vor den Toten

National Trust for Scotland - eine gemeinnützige Stiftung, die es sich zum Ziel gemacht hat, Denkmäler zu erhalten und zu pflegen - plant deswegen, frisches Gras rund um den Gedenkstein von Clan Fraser zu säen, um die Stelle wieder ergrünen zu lassen. Der sogenannte "Outlander"-Effekt kommt nicht bei allen gut an und hat zu kritischen Reaktionen geführt. Die Managerin des Gebiets zeigt sich glücklich über das wachsende Interesse der Menschen an der echten Geschichte hinter den Romanen und dass man eine komplett neue Zielgruppe für die Geschichte Schottlands begeistert. Kritischer zeigt sich Alasdair MacNeill vom "Circle of Gentlemen" gegenüber "The Press and Journal". Er bittet die Fans darum, mehr Respekt für die Gräber zu zeigen, die zum Teil nur einen halben Meter unter der Erde sind. Einige Fans würden sogar kleine Bildchen von Schauspieler Sam Heughan am Grab hinterlassen. MacNeill: "Viele der Besucher sind Amerikaner und scheinen wohl zu denken, dass sie sich auf einem Filmset befinden, statt auf einem Kriegsgrab."

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Autor:

Julia Schmid

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