“KAOS”, “Dead Boy Detectives” & Co.
Netflix für voreilige Serien-Absetzungen kritisiert

KAOS | Foto: Netflix
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Seitdem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass Netflix die neue Serie “KAOS” nach nur einer Staffel abgesetzt hat, sieht sich der Streaming-Dienst stark in der Kritik. Die Serie mit Jeff Goldblum und Janet McTeer wurde erst vor fünf Wochen veröffentlicht, bevor sie zu einem abrupten Ende kam. Fans von “KAOS”, aber auch Anhänger anderer, frühzeitig abgesetzter Serien machen jetzt ihrem Ärger in den sozialen Netzwerken Luft.

Die Muster, die Serien-Fans bei den von Netflix abgesetzten Produktionen sehen, sind vielfältig. Vor allem sticht heraus, dass die meisten Serien nach nur einer Staffel, meist mit einem Cliffhanger, beendet wurden. Andere Nutzer des Streaming-Dienstes bemerken, dass häufig Fantasy-Serien sowie Serien mit LGBTQIA+ Repräsentation kein langes Leben bei Netflix oder vergleichbaren Serien-Anbietern genießen dürfen.

Empörung in den sozialen Netzwerken

Auf Instagram, aber vor allem bei X (vormals Twitter), nehmen Fans unterschiedlicher Serien nun Netflix in die Kritik. Manche gehen so weit, dass sie ihr Abo aus Frustration kündigen. Die Absetzung von “KAOS” scheint für viele der Tropfen gewesen zu sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Dass die Serie abgesetzt wurde, trifft bei vielen auf Unverständnis und entfacht erneute Empörung über andere Serien, die nicht viel älter als eine Staffel geworden sind. Dabei trifft der Ärger auch erfolgreiche Serien wie “Emily in Paris”, die schon für fünf Staffeln bei Netflix im Repertoire sind.

Gemeinsamkeiten der abgesetzten Serien

Fans sehen unterschiedliche Muster bei den von Netflix beendeten Formaten. Vor allem scheinen Fantasy- und Sci-Fi-Serien beim Streaming-Dienst nicht auf große Beliebtheit zu stoßen. Fans jedoch sehen das anders. Für Fanszenen von Shows wie “Shadow and Bone”, das nur zwei Staffeln bekam, oder “Dead Boy Detectives”, eine Serie die genauso wie “KAOS” nach einer Staffel eingestellt wurde, öffnet das Ende von “KAOS” alte Wunden. Denn mit der Serie, die die griechische Mythologie neu interpretiert, wurde ein weiteres Fantasy-Format beendet, bevor sich überhaupt eine große Fanszene aufbauen konnte, finden Serien-Fans.

Kritikpunkte der Fans

Dabei wird vor allem kritisiert, dass “KAOS” nur fünf Wochen gegeben wurde, um sich zu bewähren und Fans für sich zu gewinnen. Und wieder trifft die Kritik auf Romantik- oder Comedy-Serien wie “Nobody Wants This”, die mit ähnlichem Erfolg sehr schnell verlängert wurden. Auch für Serien wie “The Night Agent”, die für eine dritte Staffel verlängert werden, bevor die zweite Staffel veröffentlicht ist, wird Netflix kritisiert. Außerdem zeigen sich Zuschauer:innen empört, dass Streaming-Dienste scheinbar Kommerzialität von generischen Serien, die leicht Zuspruch finden, mehr wertschätzen als originelle Konzepte, Kreativität und Kunstfreiheit.

Setzt Netflix eher queere Serien ab?

Nicht nur von Fantasy-Fans, sondern auch von der queeren Community hagelt es Kritik für den Streaming-Dienst. Netflix würde Serien mit guter LGBTQIA-Repräsentation schneller absetzen als heteronormative Shows. Wieviel Wahrheit dahinter steckt ist nicht belegt, jedoch fällt auf, dass sowohl “KAOS” als auch “Dead Boy Detectives”, “Warrior Nun” oder “Fate: The Winx Saga” Fantasy-Serien waren, die für ihre Diversität gelobt und dennoch früh abgesetzt wurden.

Negative Auswirkungen der Absetzungen

Kritiken sehen nicht nur die Gefahr, dass treue Fans beendeter Serien drohen, ihre Abonnements zu kündigen. Im Raum steht auch, dass Zuschauer:innen neue Serien gar nicht erst anfangen. Die Befürchtung, dass man umsonst Begeisterung für eine Serie zeigt, sich mit den Charakteren und der Handlung vertraut macht und Theorien über den weiteren Plot aufstellt, nur damit die Serie dann nach einer Staffel mit einem Cliffhanger endet, wird immer größer. Denn bei den verfrüht abgesetzten Serien handelt es sich nicht um Einzelfälle.

Früh abgesetzte beliebte Netflix-Serien

“Dead Boy Detectives”
Die im Zuge der Absetzung von “KAOS” wohl am meisten erwähnte, abgesetzte Serie wurde - ähnlich wie “KAOS” - trotz positiver Bewertungen und wachsender Fanszene abgesetzt. Die Gründe dafür sind für Fans der zwei Geister-Detektive, die übernatürliche Fälle lösen, unerklärlich.

“1899”
Die deutsche Mystery-Thriller-Serie über eine Gruppe Auswanderer, die mit ihrem Schiff auf ein vor Monaten verschwundenes Schiff stoßen, wurde nach nur einer Staffel abgesetzt - trotz großem Zuschauerzuspruch und Plänen für eine zweite und dritte Staffel.

“My Lady Jane”
Die Amazon-Prime-Serie wurde trotz positiver Kritiken nicht älter als acht Folgen. Das etwas andere Historiendrama über Lady Jane, die für neun Tage Königin von England war, bevor sie enthauptet wurde, konnte zwar Fans in seinen Bann ziehen, jedoch nicht Amazon Prime. Seitdem die Absetzung bekannt wurde, bemühen sich Fans mit Petitionen um eine Fortführung.

“The Society”
Die 2019 veröffentlichte Mystery-Serie über eine Gruppe Teenager, die unerwartet in einer Nachbildung ihrer Stadt ohne andere Menschen landen, wurde ursprünglich von Netflix für eine zweite Staffel verlängert. Im Zuge der Corona-Pandemie zog Netflix jedoch den Auftrag wieder zurück, weshalb die Serie bis heute mit Staffel 1 und einem Cliffhanger endet.

“I Am Not Okay With This”
Die Teenage-Fantasy-Serie mit dem queeren Hauptcharakter Syd ist ein weiteres Opfer der Budgetkürzungen im Zuge der Pandemie. Die Serie spielt im selben Universum wie “The End of the f***ing World und erlangte eine gewisse Popularität, jedoch nicht genug, um von Netflix verlängert zu werden.

“Warrior Nun”
Die Absetzung der Fantasy-Serie über eine mit Superkräften wiedererwecktes Teenager-Mädchen, das fortan für eine Geheimorganisation der Kirche gegen das Böse kämpfen soll, sorgte bei ihrer Fanszene für einen großen Aufschrei. So groß, dass die Petitionen der Fans erfolgreich waren und die Serie doch noch für drei Spielfilme verlängert wird.

KAOS | Foto: Netflix
Dead Boy Detectives | Foto: David Buckach/Netflix
Warrior Nun | Foto: MANOLO PAVÓN/NETFLIX
Shadow and Bone | Foto: Netflix
My Lady Jane | Foto: Jonathan Prime/Prime Video
Autor:

Leonie Gaugigl

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