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Michael Cudlitz spricht über "The Walking Dead" Staffel 7, Negan & mehr

AMC
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Im Oktober startet die 7. Staffe "The Walking Dead". Schauspieler Michael Cudlitz hat sich heute in einem Interview mit Serienfuchs über die neuen Folgen, Abrahams Liebesleben und Negans Gefahrenpotenzial unterhalten.

Note: The interview is also available in English.

Mit einem dramatischen Cliffhanger-Finale verabschiedete sich "The Walking Dead" im April von seinen Zuschauern. Zurück blieb eine wichtige Frage, die seit Monaten Kopfzerbrechen bereitet: Welcher Charakter wurde im Finale der 6. Staffel von Negan (Jeffrey Dean Morgan) getötet? Die Antwort darauf erhalten wir am 24. Oktober auf FOX zur Deutschlandpremiere der 7. Staffel, wenige Stunden nach der US-Ausstrahlung. "TWD"-Star Michael Cudlitz, der sich aktuell in Moskau befindet, hat sich heute mit Serienfuchs über die neuen Episoden unterhalten.

In der letzten Episode lernen wir einen neuen Feind kennen. Was ist Ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen Negan und den bisherigen Gegnern der Serie und was macht Negan so bedrohlich?
MICHAEL CUDLITZ: Nun, wir sind im Moment selber dabei, das herauszufinden. Eine Sache, die Abraham an diesem Punkt merkt, ist, dass das jemand ist, der zu einem gewissen Maße ein militärisches Verständnis besitzt - nicht zwingend einen militärischen Hintergrund. Abraham erkennt in der Mitte der letzten Episode, dass sie es mit einem ernstzunehmenden Gegenüber zu tun haben. Dass da jemand ist, der taktisch und sehr gezielt mit ihnen spielt und eine gewaltige Menge von Anhängern hinter sich hat, kurz gesagt: es gibt viele von ihnen. Und sie haben viel Ausrüstung, also wird Abraham] sehr schnell sehr nervös.

Also geht es in der letzten Episode grundsätzlich darum, dass sie bemerken, dass Negan kein normaler Bösewicht ist, sondern alle bisherigen Gegner übertrifft. 
Ja. Zumal wir uns zu Beginn der Episode fühlen, als besäßen wir die komplette Kontrolle und zum Ende der Episode haben wir keinerlei Kontrolle mehr.

Was waren Ihre Gedanken, als Sie das Finale und den Start von Staffel 7 das erste Mal gelesen haben?
Ich dachte, dass es fantastisch war. Die Charakterentwicklung war großartig. Es ist eine tolle Art eines Neustarts für die Show. Ein neuer Ausgangspunkt. Wir haben diese Charaktere, die neu dazukommen, die die Zuschauer verfolgen und die sie lieben werden, zu hassen oder hassen werden, zu lieben. Wir werden uns im Laufe der Staffel von einigen Favoriten trennen. Es passiert eine Menge.

Das klingt gut. Der Cliffhanger hat uns in einer misslichen Lage zurückgelassen. Fans warten seit April auf das Comeback von “The Walking Dead”. Was können sie in Staffel 7 erwarten?
Erwartet das Unerwartete.

Die letzte Episode von Staffel 6 heißt “Last Day on Earth”. Wie würden Sie Ihren letzten Tag auf Erden verbringen? 
Hmm, ich habe keine Ahnung. Ich würde sagen: mit der Familie. Mit geliebten Menschen.

Wenn wir schon beim Thema “Ende” sind. Was wäre für Sie das perfekte Ende von “The Walking Dead”?
Das ist eine Sache, bei der ich mir nicht sicher bin. Ich hoffe, es wird so sein, wie Kirkman es sich wünscht. Ich hoffe, dass, wenn das Ende naht, jeder früh genug davon erfährt, damit sie die Serie tatsächlich abschließen können. Nicht, dass es einfach mittendrin endet, weil die Zuschauer weniger wurden.

Sie sind gerade auf vielen Conventions, aktuell sind Sie in Moskau und viele Fans belagern das Set während den Dreharbeiten. Was war Ihr bisher schönster oder verrücktester Moment mit einem Fan, an den Sie noch immer zurückdenken?
Vor allem an die Momente, mit kleinen Kindern. Wir alle haben wunderbare Momente (...). Wir hatten bereits Leute, die vor uns Heiratsanträge gemacht haben. Es kam vor, dass Leute Fotos von uns geschossen und daraus Tattoos gemacht haben. Das alles war großartig. Und es ist alles positiv, es ist alles unterstützend. Die Fangemeinde ist unglaublich.

In Staffel 6 sehen wir, dass Abraham wieder verliebt ist - in Sasha! Was hat er in ihr gefunden, das Rosita ihm nicht geben konnte?
Ich denke, als es losging, war es für beide mehr oder weniger eine Beziehung aus reiner Bequemlichkeit. Ich denke nicht, dass es als romantische Beziehung begonnen hat. Es begann als eine rein praktische Beziehung und wenn man sich die Comics ansieht, auf denen alles basiert, spricht Rosita davon, wie sie in der Vergangenheit ihre Schönheit und ihren Körper benutzt hat, um sich selbst zu beschützen. Und sie hat immer gesagt, dass Abraham der erste Mensch war, den sie in der Apokalypse getroffen hat, der nie etwas von ihr wollte. Daher schätze ich, dass sie von Anfang an die Stärke und das Potenzial im jeweils anderen gesehen haben. Sie war schon zu Beginn sehr kompetent, aber auch offen dafür, von einem militärischen und taktischen Standpunkt aus zu erlernen, was Abraham ihr beibringen musste. Und allein durch diese räumliche Nähe und den Krieg haben sie zueinander gefunden, für körperliche Nähe. Jetzt ist er in einer Position, in der er tatsächlich jemanden gefunden hat, mit dem er sich vorstellen kann, gemeinsam alt zu werden. Das sieht man in dem Augenblick, in dem Abraham und Rosita intim sind und Rosita ihm erzählt, wie sehr sie sich in ihn verliebt hat und Abraham merkt, dass sie aus verschiedenen Gründen in dieser Beziehung stecken. Er kann so nicht weitermachen und sie verletzen. Was ihm bewusst wird, dass er tut, weil er nicht vollständig bei der Sache ist und jemand anderen gefunden hat, mit dem er den Rest seines Lebens verbringen und eine gemeinsame Zukunft haben will.

Unsere Fans würde interessieren, wie viel Sie von Ihrer eigenen Persönlichkeit in die Rolle von Abraham einfließen lassen? Immerhin hat man Sie bereits in “Band of Brothers” als harten Soldaten gesehen.
Ich glaube, ein kleiner Teil von jedem Schauspieler steckt in der Rolle, die er spielt. Man nimmt gewissermaßen einen kleinen Aspekt und vergrößert ihn. Ich bin nicht annähernd so direkt wie Abraham. Ich wünschte, ich wäre es! Ich glaube, jeder könnte ein bisschen Abraham gebrauchen. Also würde ich sagen, von mir steckt ein kleines bisschen in ihm, aber nur ein kleines bisschen. (...)

Geht es darum, Gegensätze oder Stereotypen zu verkörpern, damit sich die Menschen besser mit den Charakteren identifizieren können?

Ja und nein, ich glaube, sie sind wesentlich komplizierter und vielschichtiger, als das. Ich glaube, dass da ein Teil in mir ist, den man verstärkt auch in Abraham findet, aber es gibt Menschen, die laufen mit genau dem gleichen Teil in sich herum, der die ganze Zeit derart ausgeprägt ist und auf diese Art habe ich mich [in die Rolle] eingehakt. Ich glaube nicht, dass [die Charaktere] überhaupt stereotyp sind, auf den ersten Blick sind sie eher ikonisch.

Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle als Abraham vorbereitet?
Hauptsächlich mit viel Recherche, wie ich es bei all meinen Rollen mache. Zur Recherche gehörte in diesem Fall, die Comics noch einmal zu lesen, alles - emotional und in sozialer Hinsicht - von Abrahams Welt zu extrahieren und aus den Comic-Büchern zu holen. Es ist so eine wunderbare, vielschichtige, tragische Geschichte, aus der er schöpfen kann. Das nehme ich und baue es als seine Hintergrundgeschichte mit ein. Kirkman war phänomenal. Er hat diese Geschichte und Charaktere und ihre vielen Schichten erschaffen. Deswegen meinte ich, dass sie nicht stereotyp sind, man kann sich oberflächlich mit ihnen identifizieren. Aber sobald man tiefer gräbt, sind sie voll ausgebildete, abgerundete Menschen.

"The Walking Dead" Staffel 7 startet am 24. Oktober 2016 um 21.00 Uhr auf FOX.

Besonderer Dank an FOX und an Lukas Doerfer, der das Interview geführt hat!

Autor:

Julia Schmid

Julia Schmid auf X (vormals Twitter)
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