HBOs "Watchmen" stellt erste Darsteller vor und entfernt sich von der Vorlage
Die "Watchmen"-Serie, die HBO in Auftrag gegeben hat, nimmt langsam Form an. Auf Instagram stellt Showrunner Damon Lindelof ("Lost", "The Leftovers") die ersten Cast-Mitglieder vor und entschuldigt sich gleichzeitig in einem 5-seitigen Brief bei den Fans. Die Serie werde ganz anders werden, als diese bisher angenommen haben.
Die Geschichte von Alan Moore und Dave Gibbons um eine Gruppe ungewöhnlicher Superhelden wurde mittlerweile in einem Comic und einem Hollywood-Blockbuster erzählt. Seit einigen Monaten wissen wir, dass HBO die Geschichte mit Kult-Charakteren wie Rorschach und Dr. Manhattan im Serienformat erneut erzählen möchte. Dafür hat sich der US-Sender, der bereits Serien wie "Game of Thrones" oder "Big Little Lies" auf die Beine gestellt hat, Unterstützung von Damon Lindelof ("Lost", "The Leftovers") geholt. Der 45-Jährige fungiert als Showrunner der "Watchmen"-Serie und ist selbst langjähriger Fan der düsteren Comic-Geschichte.
Diese Stars stehen fest
In den letzten Wochen hat Damon Lindelof die Fans immer wieder mit in die Sitzungen der Drehbuchautoren mitgenommen, die aktuell an dem Skript für den Piloten der TV-Serie arbeiten. Wirklich viel haben seine Schnappschüsse und Kommentare bisher nicht verraten. Das hat sich nun geändert, denn Lindelof liefert die ersten konkreten Informationen. Auf Instagram hat er die ersten Darsteller für die TV-Serie enthüllt. Auf diese Stars im "Watchmen"-Universum dürfen wir uns definitiv freuen: Regina King ("The Leftovers"), Don Johnson ("Miami Vice"), Tim Blake Nelson ("O Brother, Where Art Thou?"), Louis Gossett Jr. ("Ein Offizier und Gentleman"), Adelaide Clemens ("Rectify", "Silent Hill: Revelation") und Andrew Howard ("Ohne Limit"). Unklar ist noch, welche Rollen sie übernehmen werden.
Alles wird anders
Die Enthüllung der ersten Cast-Mitglieder ist nicht der einzige "Watchmen"-Post von Lindelof, der in den letzten Tagen für Gesprächsstoff sorgte. In einem 5-seitigen Brief wendet sich der Showrunner auf Instagram an die Fans des Comics und entschuldigt sich bereits im Voraus bei ihnen. Denn die Serie werde die Comics nicht neu erzählen. Für ihn wären die Comics viel zu heilig und "werden weder erneuert noch neu erschaffen noch reproduziert noch rebooted", schreibt er in seiner Botschaft an die Fans. Alles, was in den Comics passiert ist, wird auch in der TV-Serie passiert sein, versichert Lindelof. Trotzdem werde die HBO-Produktion kein Sequel darstellen.
Liebesbrief an die Fans
Die TV-Serie werde im gleichen Universum wie "Watchmen" spielen und genau so düster und humorvoll wie die Comics sein. Das heißt für die Fans vor allem eines: viele neue Charaktere und eine komplett neue Geschichte. "Neue Gesichter. Neue Masken, hinter denen sie sich verstecken", kündigt der Showrunner an. Auf den einen oder anderen bekannten Charakter aus der Vorlage dürfen wir uns wohl trotzdem freuen, deutet er in seinem Briefan, verrät aber nicht, wer den Sprung in die TV-Serie schaffen wird. Die Reaktionen auf Lindelofs offenen Brief fallen gemischt aus. Zahlreiche Fans bedanken sich für seine offenen Worte und sind davon überzeugt, dass das Projekt bei ihm - einem langjährigen Fan - am besten aufgehoben ist. "Ich könnte dich nicht mehr lieben", schreibt ein Fan. Ein anderer Fan stimmt mit ein und nennt es einen "Liebesbrief von einem Fan an die Fans".
Geschädigtes Verhältnis
Lindelofs ehrliche Worte scheinen bei vielen Fans der "Watchmen"-Comics gut anzukommen. Doch es gibt nicht nur freudige Stimmen. Vor allem mit "Lost" und "Prometheus" scheint der 45-Jährige viele Menschen gegen sich aufgebracht zu haben. Die stehen neuen Projekten nun besonders skeptisch gegenüber. "Ich trolle nicht und ich meine es nicht beleidigend", schreibt ein Fan, "aber ich vertraue dir nicht und ich vertraue deinen Fähigkeiten nicht, den Zuschauern eine wirklich großartige und vollständige Erfahrung zu geben." Dabei dürfte Lindelof mit der überragenden (und sehr unterschätzten) HBO-Serie "The Leftovers" bewiesen haben, dass er genau das kann. Einen Versuch ist es definitiv wert.
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