"Game of Thrones": Neues Interview der Showrunner erzürnt die Fans
David Benioff und D.B. Weiss sind nach der 8. Staffel "Game of Thrones" bereits bei den Fans in Ungnade gefallen, haben sich aber nun bei einem Panel während eines Filmfestival erneut unbeliebt gemacht.
Das Filmfestival in Austin lockte am Wochenende zahlreiche namhafte Speaker an, wobei vor allem zwei Namen auf der Liste am meisten Aufsehen erregten: David Benioff und D.B. Weiss, die in den vergangenen Jahren als Showrunner für die HBO-Serie "Game of Thrones" tätig waren. Nachdem die finale Staffel bei den Zuschauern durchfiel, mussten sich die beiden viel Kritik aussetzen. Ihr Auftritt in Austin dürfte jedoch nicht dafür gesorgt haben, dass die "GoT"-Fans ihnen einen hektischen, zum Teil widersprüchlichen Abschluss verzeihen werden. Im Gegenteil: Die Äußerungen von Benioff und Weiss heizten die Enttäuschung und die Wut der Fans erneut an, denn die beiden machten in ihren Äußerungen deutlich, dass sie mit dem epischen Projekt überfordert waren und sich dazu noch unprofessionelle Fehler erlaubt haben.
Weiss und Benioff geben Fehler zu
Ein Fan hat die Antworten von Benioff und Weiss auf Twitter mitgeschrieben, die mittlerweile zum Teil tausendfach verbreitet wurden. Dazu gehört auch eine Aussage, dass sie nur auf die Idee kamen, Jason Momoa als Khal Drogo zu besetzen, nachdem sie sich auf Fan-Casting-Seiten umgesehen haben, wen sich die Fans von George R. R. Martins Büchern wünschen. Benioff soll zusätzlich verraten haben, wie ein erstes Treffen mit Autor GRRM abgelaufen sei und dass sie selbst verwundert waren, dass sich Martin für sie entschieden habe, nachdem sie noch nie zuvor eine Fernsehserie gemacht haben. "Wir wissen nicht, wieso er uns sein Lebenswerk anvertraut hat", zitiert Twitter-User "ForArya" Benioff. Der Pilot, den sie für HBO drehten, soll in Hinblick auf Casting, Drehbuch und Kostüm eine kleine Katastrophe gewesen sein. "Wo auch immer wir Fehler machen konnten, haben wir welche gemacht." Das habe selbst bei Benioff und Weiss die Frage aufgeworfen, wieso HBO grünes Licht für eine ganze Staffel gegeben hätte. Beide glauben, dass es hauptsächlich daran lag, dass bereits viele Sender aus dem Ausland Interesse an der Ausstrahlung bekundet hatten.
"Game of Thrones" als Filmschule
Besonders übel stößt den Fans eine Aussage auf, in der die beiden berichten, dass sich die Arbeit an "Game of Thrones" wie eine sehr teuere Filmschule für beide anfühlte, die sich zuvor noch nie mit Dingen wie Kostüm-Design auseinandergesetzt haben. "Dieser komplette Thread bestätigt meine Meinung, dass D&D furchtbare Showrunner waren, die sich nicht für die Original-Materie interessierten", urteilt ein Twitter-Nutzer. Das scheinen die beiden in einer weiteren Aussage fast selbst zu bestätigen: Sie sollen bei dem Panel in Austin gestanden haben, dass sie die Charaktere nicht verstanden hätten und man es den Schauspielern überlassen hätte, diese zu formen. Also begannen sie, die Charaktere speziell für die Schauspieler zu schreiben. Eine Nutzerin schreibt frustriert auf Twitter: "Benioff und Weiss hatten keine Ahnung, was sie tun. Aber ihnen wurde trotzdem ein Budget von sechs Millionen Dollar pro Episode anvertraut. Ihr Pilot war furchtbar, sie haben ständig Fehler gemacht und sie sprechen offen darüber. Sagt mir, welche weibliche Autorin in Hollywood jemals dieses Privileg hatte." Ein weiterer Nutzer stimmt zu: "Es ist nett, ein weißer Mann zu sein."
Kein Writer's Room
Bei dem Panel wurde schließlich auch nachgehakt, wieso fast alle Drehbücher von "Game of Thrones" von Weiss und Benioff verfasst wurden. Darauf sollen sie geantwortet haben: "Weil wir es nicht besser wussten." Erst als HBO deutlich gemacht habe, dass man andere Autoren im Team haben wolle, traten sie die Drehbücher für vier Episoden an ihren Assistenten Bryan Cogman ab. Nicht nur das: In Austin verrieten die beiden auch, dass es keinen Writer's Room gab - ja, richtig gelesen - und Frauen und POC bei der Entstehung der Drehbücher so gut wie nicht vorhanden waren. Es hätte demnach nur eine einzige Frau gegeben, die ein paar Szenen für die Serie verfasst haben soll - mehr nicht.
So wenig Fantasy wie möglich
Unbeliebt machten sich David Benioff und Dan Weiss auch mit Aussagen, laut denen sie versucht haben, so viele Fantasy-Aspekte wie möglich aus der Serie zu nehmen, damit "Game of Thrones" am Ende nicht nur "diesen Typ von Fan" anspricht, sondern auch Mütter und Football-Fans vor den Bildschirmen. Ein frustrierter Fan: "Denken sie, dass Mütter und Football-Fans kein Fantasy mögen?" Ein weiterer Fan fragt berechtigt, wie man auf die Idee käme, die Fantasy-Elemente einer Serie so gering wie möglich zu halten, wenn diese auf Fantasy-Büchern basiert. "Du kannst die Fantasy-Elemente nicht aus Das Lied von Eis und Feuer nehmen und damit rechnen, dass es noch immer Sinn ergibt! Es zerstört den ganzen Plot", beschwert sich ein weiterer Nutzer. Das könnte wohl auch erklären, wieso die Geschichte und Auflösung rund um den Nachtkönig eine große Enttäuschung in der 8. Staffel "Game of Thrones" war.
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