Netflix ändert Erfolgs-Metrik
Diese Serie verdrängt „Stranger Things“ von Platz 1
Seit langem ist „Stranger Things“ das Aushängeschild schlechthin für Netflix und gilt als meistgeschaute englischsprachige Serie des Anbieters. Heute ändert sich das, denn Netflix hat eine neue Metrik eingeführt, um den Erfolg der eigenen Produktion besser messen zu können.
Mit gleich zwei Staffeln hält sich „Stranger Things“ in der Rangliste der zehn meistgeschauten Netflix-Serien aller Zeiten. Bis gestern stand Staffel 4 noch unangefochten auf Platz 1, doch heute wurde sie von einer anderen Serie verdrängt. Grund dafür: Netflix hat die Art und Weise verändert, wie es den Erfolg seiner eigenen Produktionen misst.
Bis gestern machte der Streaminganbieter den Produktion einer Serie an der Stundenzahl, die diese insgesamt angeschaut wurde, fest. Dabei unterscheidet er zwischen Filmen und Serien und zwischen englischsprachigen und nicht-englischsprachigen Produktionen. Außerdem werden die Staffeln einer Serie einzeln betrachtet und bewertet. In wöchentlichen Reportings teilte Netflix auf seiner Webseite, welche Serien und Filme in welchem Land sowie weltweit am meisten geschaut wurden.
28 Tage nach der Veröffentlichung wurden außerdem alle Streamingstunden zusammengezählt und der Erfolg einer Produktion an dieser Zahl festgemacht. So nannte Netflix dies als ausschlaggebendes Kriterium für die Entscheidung, ob eine Serie eine weitere Staffel bekommt. Serien, die eine besonders hohe Anzahl an Streamingstunden erzielten, gingen außerdem in Netflix’ Hall of Fame der zehn meistgeschauten Serien aller Zeiten ein. So auch „Stranger Things“, das sich mit 1.8 Milliarden Stunden deutlich auf Platz 1 absetzte.
Heute führt Netflix nun zwei weitere Richtwerte ein, anhand derer der Erfolg einer Produktion besser und fairer bemessen werden kann. Dadurch veränderte sich die Rangliste der meistgeschauten Serien aller Zeiten und Netflix kürt eine neue Produktion zur erfolgreichsten Serie aller Zeiten.
So funktioniert das neue Ranking
Netflix’ alte Erfolgsmessung zeigte nur, wie viele Streamingstunden eine Serie erzielte. Dabei wurde die Länge der Serie selbst außer acht gelassen. Jedoch gibt es in Episodenlänge, die sich von 10 Minuten bis einer Stunde erstrecken kann, und Episodenanzahl deutliche Unterschiede. So hatten es Serien mit langer Laufzeit und großer Episodenanzahl viel einfacherer in die Top 10 einzuziehen.
Das ganze wird nun fairer, denn neben den Streamingstunden bezieht Netflix nun auch die Laufzeit einer Serie ein und berechnet daraus, wie viele Zugriffe eine Serie hatte bzw. wie viele Zuschauer*innen die Staffel der Serie theoretisch komplett angeguckt haben. Außerdem wird nun ein längerer Zeitraum betrachtet, da der Erfolg einer Serie oft mit der Zeit erheblich wachsen kann. Anstatt der früheren 28 Tage, sind es nun 91 Tage, also etwa drei Monate, in denen die Streamingstunden gezählt werden.
So wurde die vierte Staffel von „Stranger Things“ von Mai bis August 2022 zwar 1.7 Milliarden Stunden lang gestreamt, hatte aber auch insgesamt eine Laufzeit von etwa 13 Stunden. Netflix teilt die Streamingstunden nun durch die Laufzeit der Serie und kommt damit auf die Nummer der Zugriffe, nämlich etwa 141 Millionen. Das reicht nun leider nicht mehr für Platz 1 der englischsprachigen Serien aus, denn eine andere Serie war deutlich erfolgreicher.
„Wednesday“ wird Netflix’ erfolgreichste englischsprachige Serie
Mit etwa 1.7 Milliarden Streamingstunden aber nur etwa sieben Stunden Laufzeit, erzielte die erste Staffel der Horror-Serie „Wednesday“ ganze 252 Millionen Zugriffe. Damit verdrängte die Serie die vierte Staffel von “Stranger Things” mit über 100 Millionen Zugriffen mehr problemlos von Platz 1.
Ob sie diesen Erfolg auch in einer zweiten Staffel weiterführen kann, werden wir hoffentlich schon im nächsten Jahr sehen. Die Produktion von „Wednesday“ Staffel 2 hat nämlich schon begonnen. Diesmal wird Hauptdarstellerin Jenna Ortega die Serie nicht nur als Wednesday Addams mitgestalten, sondern auch als ausführende Produzentin.
Autor:Hanna Bekele |
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