John Leonard Orr
Der echte Feuerteufel hinter der Serie „Smoke“

- Die wahre Geschichte hinter "Smoke".
- Foto: Apple TV+
- hochgeladen von Julia Schmid
Taron Egerton schlüpft in der US-Serie „Smoke“ in die Rolle eines Brandermittlers, der in Wahrheit selbst die Feuer legt. Eine unglaubliche Geschichte, die auf einem wahren Fall basiert und vor allem in den 80er- und 90er-Jahren in Kalifornien für Angst und Schrecken sorgte.
Da das Finale von „Smoke“ kurz bevorsteht, lohnt es sich, noch einmal einen Blick auf den echten Fall zu werfen, der als Inspiration für die Dramaserie von Apple TV+ diente. Auch wenn es sich nicht um eine originalgetreue Adaption handelt, basiert die Geschichte lose auf dem real existierenden Feuerteufel John Leonard Orr. Zahlreiche Punkte aus seinem Leben flossen in die Figur des Dave Gudsen (Taron Egerton) ein. Orr wird mit über 2.000 Bränden in Verbindung gebracht und verbüßt derzeit eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Experte und Täter in einem
Orr war - genau wie Dave in der Serie - ein ehemaliger Feuerwehrleutnant, der später als Brandermittler arbeitete. Er half bei der Aufklärung mehrerer verheerender Brände und galt schnell als Experte auf seinem Gebiet. Was lange niemand wusste: Orr war bei seinen Ermittlungen oft so treffsicher, weil er selbst hinter vielen dieser Brände steckte. Der gesuchte Täter stand die ganze Zeit an der Seite der Ermittler.
Ein Fingerabdruck bringt ihn zu Fall
Zwischenzeitlich stand Orr sogar auf einer Liste von Verdächtigen, nachdem an einem Tatort ein Stück Papier mit einem Teilabdruck eines Fingers gefunden wurde. Der Abdruck konnte jedoch zunächst keinem Verdächtigen eindeutig zugeordnet werden, auch nicht Orr. Erst 1991, als die Fingerabdruck-Technologie weiterentwickelt wurde, gelang der Abgleich: Der Abdruck stammte tatsächlich von John Leonard Orr. Das war der Moment, in dem er überführt und festgenommen wurde.
Ein Roman voller Beweise
Im Rahmen der Ermittlungen wurde auch ein Manuskript von Orr entdeckt, das den Titel „Point of Origin“ trug. Darin beschrieb er seine Taten als fiktive Geschichte, mit erschreckend genauen Details. Ähnlich wie Dave in Folge 6 von „Smoke“, der den Sprachfehler eines Opfers in sein Buch einbaute. Er erzählte von einem Jungen, der ein „Stipazien“-Eis im Laden aß, weil er „Pistazie“ nicht aussprechen konnte. Der Umstand, dass Dave dies wusste, war ein klarer Hinweis darauf, dass er vor Ort gewesen sein musste, bevor das Feuer ausbrach.
„Firebug“ macht den Fall in der Gegenwart groß
Die Geschichte von John Leonard Orr geriet erneut in den Fokus, als sie im True-Crime-Podcast „Firebug“ von truth.media thematisiert wurde. Moderator Kary Antholis beleuchtete darin vor allem die Verknüpfung von Realität und Fiktion in Orrs Manuskript und wie sich seine wahren Taten durch die fiktive Geschichte entlarven ließen. Die zehnteilige Podcast-Staffel ist besonders bei True-Crime-Fans beliebt und diente zur Inspiration für die Serie von Apple TV+. Wer nach „Smoke“ also noch tiefer in die erschreckende Geschichte eintauchen möchte, wird dort auf jeden Fall fündig.
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