"The Walking Dead" Staffel 6
Das Ende von Alexandria naht (Folge 7)

Foto: Gene Page/AMC

Das große Geheimnis um Glenns Schicksal in „The Walking Dead“ Staffel 6 wurde in der 7. Episode endlich gelüftet. Diese bringt uns nicht nur zurück in die von Zombies überrannte Gasse, sondern auch nach Alexandria, in der der sich die Lage verschlechtert. Wie lange kann die Mauer der Zombie-Herde noch standhalten?

Die 7. Episode „Die Wand“ von „The Walking Dead“ Staffel 6 führt uns zurück zu einer Szene, die in den letzten Wochen vermehrt diskutiert wurde: für die Zuschauer geht es zurück in die Gasse, in der sich die Zombiemasse auf Nicholas und Glenn stürzen. Es sah ganz danach aus, als würden die Beißer sich auf Glenn stürzen und ihn regelrecht zerreißen. Sein Tod schien sicher. Doch die 7. Episode zeigt uns die Geschichte nun aus einem ganz anderen Winkel und dadurch erfahren wir, dass Nicholas’ Leichnam tatsächlich Glenn beim Sturz bedeckt hat. Die Zombies essen nicht unseren Pizzaboten, sondern den toten Nicholas. Während sie sich auf ihn stürzen, schafft es Glenn, sich heimlich unter die Mülltonne zu retten. Sehr unrealistisch, aber AMC versucht offensichtlich alles, um den Fan-Lieblings am Leben zu erhalten. Denn ganz ehrlich: aus dieser Situation wäre niemand lebend herausgekommen. Glenn schafft es tatsächlich, sich in Sicherheit zu bringen und überlebt.

"Menschen sterben"

Erst als die Luft rein ist, wagt sich Glenn unter der Mülltonne hervor. Auf der Suche nach Vorräten – sich ewig unter einer Mülltonne zu verstecken, macht hungrig und durstig! – trifft er plötzlich auf ein Mädchen, mit der wir so schnell wohl nicht mehr gerechnet hätten: Enid hat sich auf einem der Dächer versteckt und wirft Glenn eine Flasche Wasser zu, damit er den nötigsten Durst stillen kann. Glenn sucht Schutz in dem leeren Haus, auf dessen Dach sich auch Enid versteckt hat. Die Betonung liegt auf „versteckt“, denn sie will sich ihm nicht wirklich zeigen. Offensichtlich hat sie mit allen Überlebenden vorerst abgeschlossen, als sie Alexandria verlassen hat und will jetzt alleine sein. Was uns aber erst in diesem Moment bewusst wird: Glenn weiß noch nichts von dem Massaker, das die Wölfe in Alexandria angefangen hat. Er fragt Enid, was passiert ist und dazu geführt hat, dass sie sich in der Stadt versteckt. Ihre Antwort: „Das, was immer passiert. Menschen sterben.“

Enid ergreift die Flucht

Glenn deutet ihre mysteriöse Nachricht komplett falsch: Er denkt, dass sich Alexandria nicht ausreichend gegen die Zombie-Herde zur Wehr setzen konnte. Doch hier sprechen beide von komplett unterschiedlichen Katastrophen für Alexandria. Als er sich bei Enid nach der Herde erkundigt, versteht die nicht, von was er spricht. Zum Zeitpunkt ihrer Flucht hatten die Beißer Alexandria noch nicht erreicht. Enid rät ihm, zurück zur Gemeinde zu gehen. Das will er auch – aber nicht ohne das Mädchen. Als er die Suche nach ihr ein weiteres Mal aufnimmt, ergreift sie die Flucht und läuft davon. Ob wir sie jemals wiedersehen werden?

Zurück in Alexandria bemerkt Rick das Blut an der Wand – ein Zeichen dafür, dass der Schutz nicht mehr lange standhalten wird. Rick macht Maggie, die noch immer auf ein Lebenszeichen von Glenn wartet, nicht nur Mut. Gemeinsam mit ihr will er sich demnächst einen Plan überlegen, wie sie die Zombie-Herde vom Tor weglocken können. Doch offensichtlich ist Maggie bereits im kompletten zukünftige-Mama-Modus, denn statt sich Gedanken über die Zombies zu machen, spricht sie schließlich über die kleine Judith. Das Geheimnis um ihre Schwangerschaft vertraut sie ihm jedoch nicht an. Trotz allem, was sie gemeinsam durchgestanden haben, hat sie sich bisher nur Aaron und Glenn geöffnet. Apropos Glenn: Nach einem kurzen Schwenk nach Alexandria, geht es bereits zurück zu ihm. Doch statt den Nachhauseweg anzutreten, dreht Glenn plötzlich um und erkundet die Stadt weiter. Sieht ganz danach aus, als wolle er Enid nicht alleine zurücklassen.

Was plant Ron?

Rick ist noch immer nicht gut auf Father Gabriel zu sprechen – kann man ihm das wirklich verübeln? Der nette Pfarrer hat immerhin alles versucht, Rick und seine Gruppe vor Deanna schlecht zu machen und hat sie eigentlich als personifiziertes Übel dargestellt. Als Gabriel schließlich Hinweise in Alexandria anbringt, um auf eine Gebetsgruppe hinzuweisen, entfernt Rick sie kommentarlos. Statt irgendwelche Zettel zu beseitigen, sollte er sich lieber überlegen, ob er das, was er gerade macht, auch wirklich klug ist, denn: Rick gibt Ron eine weitere Lehrstunde im Gebrauch von Waffen. Ist das wirklich eine gute Idee? Um keinen unnötigen Lärm zu erzeugen, findet Rons Lehrstunde ohne Munition statt. Doch seine Begeisterung fürs Schießen deutet bereits an, dass es wohl nicht lange dauern wird, bis er Munition klaut. Und dann könnte Ron eine wahre Gefahr werden – nicht für die Beißer, sondern für die Grimes-Familie. 

Nach der Unterrichtsstunde konfrontieren Rick, Carol und Michonne endlich Morgan. Rick hat von Carol erfahren, dass sich Morgan beim Angriff der Wolves geweigert hat, die Angreifer zu töten. Sagen wir es mal so: Rick is not amused. Erst recht nicht, als er erfährt, dass Morgan sogar Wölfe bewusst hat entkommen lassen. Morgan verharrt weiterhin auf seiner Lebenseinstellung – jedes Leben ist kostbar – aber er gibt offen zu, dass er mittlerweile selbst nicht mehr genau wisse, was richtig und was falsch ist. Hat noch jemand das Gefühl, das Morgan Alexandria bald verlassen könnte? Ein kurzer Sprung zum Wachturm der Gemeinde zeigt uns, dass der Angriff der Wolves Schaden hinterlassen hat. Zwar steht der Wachturm noch, doch der Crash mit dem LKW ging nicht spurlos an ihm vorüber. Das Holz knackt bedrohlich und scheint anzukündigen, dass der Wachturm bald einstürzt – und das würde endgültig ein großes Loch in die Mauer um Alexandria reißen.

Enid bedroht Glenn

Noch ahnt niemand etwas von dieser großen Schwachstelle. Michonne und Rick schmieden in der Zwischenzeit einen Plan, wie sie die Zombie-Herde von Alexandria weglocken können. An einem anderen Ort von Alexandria lehrt Rosita einigen der Bewohner – darunter Eugene und Jessie – den Umgang mit Messern, um sich im Nahkampf verteidigen zu können. Doch nicht alle können sich auf die Übung konzentrieren. Eugene scheint mit den Gedanken woanders zu sein, starrt immer wieder die Mauer an und scheint jedes Gefühl für Sicherheit verloren zu haben. Es ist verständlich, dass die Zombie-Herde auf der anderen Seite der Wand ihn verunsichert. Rosita hat dafür jedoch kein Verständnis und konzentriert sich weiterhin auf das Trainieren der unerfahrenen Alexandria-Bewohner.

Es geht zurück in die verlassene Stadt in der Nähe von Alexandria. Glenn lag richtig: Enid ist noch immer dort und scheint sich damit abgefunden zu haben, dass das ihre neue Heimat wird. Bis sie schließlich in einer Falle sitzt und Beißer in ein Restaurant strömen, indem sie sich versteckt hat. Plötzlich packt sie jemand von hinten und bringt sie weg – es ist Glenn. Enid ist alles andere als erfreut über seine Hilfe, aber er macht ihr deutlich, dass er nicht ohne sie gehen wird. Er geht nur zurück nach Alexandria, wenn sie mitkommt. Enid weigert sich weiterhin und als Glenn sie einfach – gegen ihre Gewalt – nach Alexandria schleppen will, zückt sie plötzlich eine Waffe. Doch Glenn ist nicht lange in Gefahr, denn er schafft es, Enid die Waffe im Handumdrehen abzunehmen. Und damit hat sich das Blatt auch gedreht: Enid kommt mit nach Alexandria. Glücklich wirkt sie darüber aber nach wie vor nicht. Auf dem Weg zurück, zeigt sich, was Enid wirklich fürchtet: dass sie Gefühle für Menschen entwickelt – Freunde, Familie – und diese dann verliert. Den Tod und Verlust ihrer Eltern scheint sie noch nicht endgültig überwunden zu haben.

Spencer begibt sich in Lebensgefahr

Rick hat die bedrohliche Stelle rund um den Wachturm bemerkt und macht sich daran, diesen zu reparieren. Alleine. Schließlich hilft Tobin mit, den Teil der Mauer zu reparieren. Aber ob das wirklich ausreicht? Und wieso helfen nicht mehr Bewohner von Alexandria mit, wenn die Mauer immerhin ihr letzter Schutz vor einer riesigen, gefährlichen Zombie-Herde ist? An einer anderen Stelle von Alexandria scheinen sich die Zweifel um Ron bestätigt zu haben. Mit einem Trick lenkt er die Frau in der Waffenkammer ab und schnappt sich eine Handvoll Kugeln für seine Waffe. Denkt ihr noch jemand, dass er sich die nicht besorgt, um wild auf Beißer zu schießen? Die ersten Spekulationen rund um das Midseason Finale von „The Walking Dead“ Staffel 6 scheinen sich mehr und mehr zu verhärten. 

Nicht nur Rick scheint einen großen Fehler begangen zu haben, auch Spencer zeigt in der nächsten Szene, dass er alles andere als ein Genie ist: Er versucht sich mit Hilfe eines Seils aus Alexandria zu manövrieren. Über die Köpfe der Beißer hinweg, die bereits ihre Hände nach ihm ausstrecken. Was will er mit diesem dämlichen Plan bezwecken? Es kommt, wie es kommen muss: das Seil reißt. Spencer überlebt nur, weil Tara und Eugene ihm zur Hilfe kommen. Gemeinsam mit Rick, Tobin und Morgan schaffen sie es, ihn zurück in Sicherheit zu ziehen. Rick ist sauer. Aber nicht auf Spencer, sondern auf Tara, weil sie – als Teil seiner Gruppe – ihr Leben für die Bewohner von Alexandria in Gefahr gebracht hat. Tara reagiert, indem sie ihm den Mittelfinger zeigt. Sieht ganz danach aus, als wäre Rick doch noch nicht so wirklich in Alexandria angekommen. Menschen wie Michonne, Tara und Rosita unterscheiden längst nicht mehr zwischen „unsere Leute“ und „die Anderen“. Bei Rick sieht es offensichtlich anders aus. Spencer vertraut sich schließlich Rick an: er wollte die Zombie-Herde mit einem Auto außerhalb der Mauer ablenken. Interessanter Plan, der leider nicht gut umgesetzt war.

Das Ende naht

In der Arzt-Praxis von Alexandria erkundigt sich Morgan bei Denise, wie man Wunden am besten behandeln sollte. Sie schlussfolgert daraus, dass Morgan beim Angriff der Wölfe verletzt wurde und fordert ihn auf, ihr die Wunde zu zeigen, damit sie helfen kann. Morgan gesteht, dass nicht er sich verletzt hat. Für alle, die es bereits vergessen haben: ja, Morgan hält weiterhin ein Mitglied der Wölfe gefangen und scheint darauf erpicht zu sein, den skrupellosen Killer weiterhin am Leben zu halten. Obwohl er Denise sein Geheimnis vorerst nicht verraten wollte, nimmt er sie schließlich mit zu seinem Versteck. Doch die beiden sind nicht alleine: Carol hat alles beobachtet. Sie bringt die kleine Judith zu Jessie und nach einem kurzen Gespräch mit Sam, folgt sie Morgans Spur. Er will sie nicht ins Innere des Hauses lassen, aber sie lässt sich nicht abwimmeln.

In der nächsten Szene sehen wir, dass Ron Carl verfolgt – mit seiner geladenen Waffe. Rick und Tobin arbeiten weiterhin an der Mauer, bis Tara auftaucht und die kleine Konfrontation von vorhin noch einmal anspricht. Sie will ihm deutlich machen, dass sie – seine Gruppe – jetzt auch Teil von Alexandria sind und deswegen aufeinander aufpassen müsse. Rick scheint davon wenig zu halten. Das zeigt er auch gegenüber Deanna, die sich für die Rettung von Spencer bedanken will. Kurz bevor ein Streit ausarten kann, bemerken sie grüne Luftballone in der Luft. Ein Zeichen von Glenn und Enid! Doch die Freude über die Gewissheit, dass Glenn noch am Leben ist, hält nicht lange. Der Wachturm stürzt schließlich ein und reißt ein großes Loch in die Mauer, die Alexandria bisher vor der Zombie-Herde beschützt hat. Die Mauer fällt und Panik bricht aus. Die Leute laufen um ihr Leben. Damit endet die 7. Episode von „The Walking Dead“ Staffel 6. Bereits nächste Woche gibt es das Midseason-Finale der US-Serie. Dann müssen wir bis Februar warten, bis es neue Episoden gibt. Wie hat euch die vorerst vorletzte Folge in diesem Jahr von „The Walking Dead“ gefallen?

Autor:

Julia Schmid

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