„London Spy“ S01E03
Dannys Albträume werden wahr
Danny Holt taucht in der 3. Episode von „London Spy“ Staffel 1 tiefer in die Albträume ein, die mit dem vermeintlichen Tod seines Freundes Alex über ihn hereingebrochen sind. Irgendjemand versucht mit aller Macht sein Leben zu zerstören, doch Danny gibt nicht auf. Vorsicht: Diese Zusammenfassung enthält Spoiler.
Die einzige Möglichkeit für Danny (Ben Whishaw), seinem toten Freund Alex (Edward Holcroft) noch einmal nahe zu sein, ist in seinen Träumen. Aber selbst an diesen haften mittlerweile beklemmende, negative Gefühle: Danny sieht Alex, der nackt und wehrlos in dem Koffer kauert, der letztendlich zur Todesfalle wird. Erst das überraschende Eintreffen der Polizei reißt ihn aus seinem Albtraum – nur um ihn in einen anderen zu stoßen, der wesentlich realer ist. Die Ermittler sehen weiterhin in ihm den Mörder, bohren nun stärker nach und geben nicht locker. Plötzlich tischt die Polizei Beweise auf, die Danny klar machen, dass seine Wohnung verwanzt war. Sein intimes Gespräch über die Angst, sich mit HIV infiziert zu haben, das er in seinem Bett mit Alex geführt hat, läuft plötzlich im Vernehmungsraum und ruft den nächsten Albtraum ins Leben.
Seine größte Angst wird Wirklichkeit
Danny begibt sich ins Krankenhaus und lässt sich testen. Er ist sich sicher, dass er nicht krank ist und will es schwarz auf weiß, um ein mögliches Mord-Motiv aus der Welt zu schaffen, das ihm die Polizei andichten will. Nicht nur für Danny beginnt nun das Zittern. Der "London Spy"-Zuschauer steckt acht Minuten in seiner Haut, leidet mit, als die erste Diagnose kommt: positiv. Doch die Ärztin gibt erstmals noch Entwarnung. Es wäre möglich, dass der Test falsch ausgefallen ist. Um sicher zu gehen, wird Danny gleich noch einmal getestet. Wie jeder in seiner Situation ist er mittlerweile mit den Nerven am Ende und kurz vor einem Zusammenbruch. Niemand will sich vorstellen, was er gerade durchmacht und wie er sich fühlt, als die Ärztin zurückkehrt und bestätigt, dass auch der zweite Test positiv ist. Die Fakten stehen fest: Danny ist HIV positiv. Aber wie konnte er sich infizieren? Vor acht Monaten – vor Beginn seiner Beziehung mit Alex – war die Welt noch in Ordnung. Da Alex negativ war, vermutet Danny, dass man ihn bewusst infiziert hat. Oder hat man am Ende nur die Proben absichtlich vertauscht? Es bleibt unklar. Nach der Schock-Diagnose rettet sich Danny zu dem einzigen Mann, dem er jetzt noch vertrauen kann: Scottie.
Können wir Scottie vertrauen?
Der ehemalige Agent geht dem mysteriösen Mord an Alex gemeinsam mit Danny näher auf die Spur, was noch mehr Fragen aufwirft. Denn es zeigt sich, dass Alex viele Feinde hatte. Frankreich, England, Amerika, Saudi-Arabien, Israel und China – ein jeder dieser Geheimdienste könnte hinter dem Mord an Alex stecken. Doch wie konnte es soweit überhaupt kommen? Unter Fans macht sich bereits die Theorie breit, dass er an Informationen gelangt ist, die jedem der genannten Länder schaden könnte und er gedroht hat, sie zu veröffentlichen. Das ist natürlich nur eine Spekulation von vielen. Die Auflösung werden wir wohl erst in den nächsten beiden Wochen erhalten; zwei Episoden von „London Spy“ stehen noch aus. Eine Frage bleibt ebenfalls: Können wir Scottie wirklich trauen? Die 3. Episode bringt ihn uns emotional näher, als er über den Tod seiner ersten großen Liebe berichtet und wie er hilflos mitansehen musste, wie sein Partner an Aids starb. Er opfert sich für Danny auf und hat ihm bisher bereits mehr als einmal geholfen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass er – genau wie Alex – ein Spion war. Vielleicht ist Danny nur eine Figur auf seinem Schachbrett, der für Scottie das Kryptex entschlüsseln soll, um es ihm am Ende abzunehmen und der Agency zu liefern.
Die Geister, die ich rief
„Sherlock“-Fans werden sich über ein Wiedersehen mit einem bekannten Schauspieler in der 3. Folge „London Spy“ gehabt zu haben: Mark Gatiss durfte den dubiosen, irren Drogen-Dealer Rich verkörpern, mit dem man zu keiner Sekunde alleine in einem Raum sein wollte. Auch er versichert Danny seine Hilfe, bei der Aufklärung von Alex’ Mord, solange er ihm hörig ist. Trotz seiner verzweifelten Lage, geht Danny dieser Forderung nicht nach. Erst am Ende der Folge meldet sich Rich wieder zu Wort: er sammelt Danny auf den Straßen von London auf und drückt ihm ein Päckchen in die Hand, das ein Telefon beinhaltet. Ein Telefon, das plötzlich klingelt. Bevor wir erfahren können, wer am anderen Ende darauf wartet, dass Danny abhebt, endet die Episode. Ist Alex vielleicht doch noch am Leben und sendet ein erstes Lebenszeichen? Um das zu erfahren, müssen wir nächste Woche wieder einschalten.
Schwächer als die Vorgänger
Die 3. Episode von „London Spy“ ist zwar wesentlich schwächer, als die beiden Vorgänger, überzeugt aber trotzdem schauspielerisch auf voller Linie. Mark Gatiss als Rich ist womöglich eine fast überzeichnete Figur in der mit bisher sehr authentischen Charakteren gefüllten UK-Serie. Ben Whishaw trägt diese Episode nahezu alleine auf den Schultern, unterstützt von Jim Broadbent, der seinem Charakter endlich mehr Tiefgang verleihen darf. In der Handlung sind wir in Folge 3 nicht wirklich weitergekommen, was hoffentlich bedeutet, dass uns nächste Woche eine plot-starke Episode erwartet, wenn Dannys Nachforschungen vertieft werden. Wenn "London Spy" die emotionale, interessante Achterbahn war, die wir bisher erlebt haben, gab es diese Woche eine kleine Tal-Fahrt. Jetzt heißt es: Anlauf nehmen, um nächste Woche wieder an die Spitze zu kommen.
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