„Black Mirror“ Staffel 3: ‚Playtest’ ist nichts für schwache Nerven (Episode 2)
Schon in der 2. Folge der neuen Staffel „Black Mirror“ wendet sich das Blatt: Während ‚Nosedive‘ nette Unterhaltung bot, erwachen in Folge 2 einige unserer schlimmsten Ängste zum Leben.
Seit einigen Tagen ist die 3. Staffel „Black Mirror“ auf Netflix zu sehen und jedem, der die 2. Episode unbeschadet überstanden hat, möchten wir an dieser Stelle herzlichst gratulieren. Denn an Spannung und - für alle Arachnophobiker - kreativem Ekelfaktor war ‚Playtest‘ kaum zu überbieten. Als Weltenbummler Cooper (Wyatt Russell) in London Halt macht, wird ihm plötzlich der Zugriff auf sein Konto verweigert. Geld muss also her und tatsächlich entdeckt sein sympathisches One-Night-Stand Sonja (Hannah John-Kamen) einen gut bezahlten Job für eine renommierte Firma für Spielentwicklung. Dabei müsste Cooper lediglich als Proband für eine Reihe an Tests für ein neues Spiel in augmented realitiy, also der nächsten Stufe nach virtual reality, fungieren. Was nach leicht verdientem Geld klingt, wird für Cooper schnell zu einem sehr lebendigen Albtraum.
„Black Mirror“ Episode 3: Wenn die Flucht aus der eigenen Realität misslingt
Cooper wird in ein Haus geführt, in dem er lediglich die Nacht überstehen muss. Dabei ist er über einen Knopf im Ohr stets mit der Leitung des Projekts verbunden und auch ein Codewort soll einen Abbruch garantieren, falls Cooper das Spiel zu nahe geht. Tatsächliche physische Verletzungen, so wird ihm versichert, seien nicht möglich - auch wenn ihm die Welt des Spiels dies vielleicht glauben lässt. Regisseur Dan Trachtenberg, der auch schon im Gruselstreifen „10 Cloverfield Lane“ Regie führte, macht seinem Ruf schon bald alle Ehre: Als die furchteinflößenden, virtuellen Figuren immer realer erscheinen und Cooper in bloßer Panik das Codewort zum Abbruch schreit, bricht offenbar der Funkkontakt zur Leitung ab - und dann beginnt das eigentliche Spiel.
Der Zuschauer ist zunächst in Coopers Wahrnehmung gefangen, doch immer wieder erhalten wir auch Einsicht in die Welt der Spielemacher. Dabei wird schnell deutlich, dass letztere beinahe ebenso wenig Kontrolle über den Verlauf des Spiels wie auch über die Auswirkungen für den Spieler haben. ‚Playtest‘ überzeugt dabei nicht nur durch gute Effekte, sondern auch einen verzwickten Plot, der am Ende eine überraschende Wendung nimmt, mit der wir trotz allem Horror nicht gerechnet hätten.
Featurette zu "Playtest"
https://www.youtube.com/watch?v=RUM_evdCl4I
Autor:Jacqueline Dammers |
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