Basiert „The Night Agent“ auf wahren Begebenheiten?
„The Night Agent“ eroberte die Netflix-Charts wie im Flug und konnte sich bereits eine zweite Staffel sichern. Doch wie nah an der Realität ist die Serie rund um FBI-Agent Peter Sutherland und das Night Action Programm?
Ein Komplott im Weißen Haus, gefährliche Auftragsmörder und ein Kampf um Leben um Tod – „The Night Agent“ hat alles und noch viel mehr. Der neue Agententhriller erobert die Herzen zahlreicher Zuschauer und die Charts der meistgesehenen Netflix-Serien zugleich.
In zehn Episoden begleiten wir FBI-Agent Peter Sutherland dabei, wie er einen neuen Job im Keller des Weißen Hauses annimmt und in ein Komplott aus Mord und Lügen verwickelt wird. Einst nur mit der Aufgabe bestückt, an das Telefon zu gehen, wenn es denn klingeln sollte, findet sich Peter bald in einem Kampf um Leben und Tod wieder.
Die Geschichte mag zuerst einfach nur nach einer weiteren Agenten-Serie klingen, doch „The Night Agent“ ist gar nicht so weit von der Realität entfernt. Die Serie beruht auf dem gleichnamigen Roman von Matthew Quirk, der die Inspiration für sein Werk aus dem echten Leben zog.
Basiert Peter Sutherland auf einem echten Menschen?
Wie Quirk 2019 im Interview mit „The Real Book Spy“ verrät, wurde die Handlung von „The Night Agent“ sowie Peters Aufgabe vom Leben eines Freundes inspiriert. Dieser hatte eine Nachtschicht beim FBI und erzählte Quirk ein wenig über seinen Job. Er hielt Nachtwache und hatte den Auftrag, alle anstehenden Krisen im Auge zu behalten und, falls nötig, den Direktor des FBIs zu wecken. Na, klingt das vertraut?
„Diese Vorstellung hat mich nicht mehr losgelassen“, meinte Quirk. „Ein junger Mann, der jede Nacht am Telefon sitzt und auf seinen Moment wartet. Was passiert, wenn das Telefon klingelt und er plötzlich mitten in einen Notfall gerät, Angesicht zu Angesicht mit den mächtigsten Leuten in Washington?“ Genau diese Frage beantwortet er schließlich in „The Night Agent“.
Inwiefern Peters Charakter auf seinem Freund basiert, dazu äußert sich Quirk nicht. Peters Job jedoch ist, wie wir jetzt wissen, nicht allzu weit von der Realität entfernt. Aber wie steht es um das Night Action Programm an sich?
Gibt es das Night Action Programm wirklich?
In der Serie ist das Night Action Programm, von dem Peter Teil wird, eine inoffizielle Agentur, die für andere nicht anerkannte Mitglieder von Agenturen wie der CIA, NSA, DEA und FBI als letztes Mittel gedacht ist, wenn etwas schief gelaufen ist. Ob so eine Instanz im echten Leben existiert, wissen wir leider nicht. Aber das würde auch gut zu der strengen Geheimhaltung, die auch das Night Agent Programm in der Serie unterliegt, passen. Schließlich hatte nicht einmal FBI-Agent Peter Sutherland zuvor davon gehört.
Während seiner Recherche für sein Buch stand Quirk aber auf jeden Fall mit echten Agent*innen in Kontakt, um den Plot möglichst realitätsgetreu zu gestalten. „Ich habe auch mit FBI- und CIA-Leuten darüber gesprochen, was bei diesen Nachtwachen und im Situation Room [(zu dt. im Lagebespechungsraum des Weißen Hauses)] während einer Krise passiert und wie ein Spionageabwehr-Szenario wie das im Buch ablaufen würde“, erzählt der Schriftsteller.
Quirk hatte ebenfalls die Möglichkeit, mit jemandem zu sprechen, der bei einer der „berüchtigtsten Maulwurfsjagden im wirklichen Leben beteiligt war, dem Fall Robert Hanssen“. Der US-amerikanische KGB-Doppelagent hatte jahrelang streng geheime Informationen an die Sowjetunion weitergegeben und sitzt auch heute noch für seinen Verrat im Gefängnis. Welche Konsequenzen die Verräter in „The Night Agent“ erwartet, werden wir erst in Staffel 2 sehen. Immerhin soll diese schon nächstes Jahr erscheinen.
Autor:Hanna Bekele |
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